JOURNAL ONKOLOGIE – Artikel
15. Dezember 2020 Belantamab-Mafodotin beim r/r MM zugelassen
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Belantamab-Mafodotin ist ein Antikörper-Wirkstoff-Konjugat und besteht aus einem humanisierten, monoklonalen Anti-BCMA-Antikörper, der über einen Protease-resistenten Linker mit dem Zytotoxikum Mafodotin konjugiert ist. Der Antikörper-Teil des Moleküls bindet an BCMA und schleust somit gezielt ein Zytostatikum in die Myelomzelle. BCMA ist auf allen Plasma- und Myelomzellen exprimiert, somit können größere Kollateralschäden durch das Zytostatikum auf gesunde Zellen vermieden werden. Die Monotherapie mit Belantamab-Mafodotin ist gemäß Zulassung indiziert für die Behandlung von erwachsenen Patienten mit Multiplem Myelom (MM), die bereits mindestens 4 Therapien erhalten haben und deren Erkrankung refraktär gegenüber mindestens einem Proteasom-Inhibitor, einem Immunmodulator und einem monoklonalen Anti-CD38-Antikörper ist, und die während der letzten Therapie eine Krankheitsprogression zeigten. Im Unterschied zu den Einschlusskriterien der Zulassungsstudie DREAMM-2 verlangt die Indikation für Belantamab-Mafodotin mindestens 4 vorherige Therapien.
In der Phase-II-Studie DREAMM-2 wurde Belantamab-Mafodotin bei Patienten mit im Median 7 Vortherapien (refraktär gegenüber einem Proteasom-Inhibitor, einem Immunmodulator und refraktär oder intolerant gegenüber einem monoklonalen Anti-CD38-Antikörper) in 2 verschiedenen Dosis-Kohorten untersucht (2). Als Monotherapie (i.v.-Gabe alle 3 Wochen) wurde bei auf Anti-CD38-Antikörper refraktärer Erkrankung eine Gesamtansprechrate von 32% – davon 58% mit sehr gutem partiellen Ansprechen oder besser – erreicht. Die mediane Dauer des Ansprechens betrug 11 Monate (95%-KI: 4,2-nicht erreicht). Das mediane Gesamtüberleben lag bei 13,7 Monaten (95%-KI: 9,9-nicht erreicht). Häufige Nebenwirkungen sind Blutbildveränderungen (Thrombozytopenie 20%, Anämie 20%) sowie eine Keratopathie, die bei 71% aller Patienten auftritt und bei 27% Schweregrade von ≥ Grad 3 erreicht. Diese ist aber reversibel und lässt sich durch Anwendung steroidhaltiger Augentropfen positiv beeinflussen. Eine engmaschige Mitüberwachung der Patienten durch Augenärzte ist erforderlich. Durch kurzfristiges Aussetzen der Therapie und/oder Dosisreduktion, die in der Fachinformation sehr genau beschrieben sind, ist eine länger dauernde Therapie mit Belantamab-Mafodotin händelbar.
In der Phase-II-Studie DREAMM-2 wurde Belantamab-Mafodotin bei Patienten mit im Median 7 Vortherapien (refraktär gegenüber einem Proteasom-Inhibitor, einem Immunmodulator und refraktär oder intolerant gegenüber einem monoklonalen Anti-CD38-Antikörper) in 2 verschiedenen Dosis-Kohorten untersucht (2). Als Monotherapie (i.v.-Gabe alle 3 Wochen) wurde bei auf Anti-CD38-Antikörper refraktärer Erkrankung eine Gesamtansprechrate von 32% – davon 58% mit sehr gutem partiellen Ansprechen oder besser – erreicht. Die mediane Dauer des Ansprechens betrug 11 Monate (95%-KI: 4,2-nicht erreicht). Das mediane Gesamtüberleben lag bei 13,7 Monaten (95%-KI: 9,9-nicht erreicht). Häufige Nebenwirkungen sind Blutbildveränderungen (Thrombozytopenie 20%, Anämie 20%) sowie eine Keratopathie, die bei 71% aller Patienten auftritt und bei 27% Schweregrade von ≥ Grad 3 erreicht. Diese ist aber reversibel und lässt sich durch Anwendung steroidhaltiger Augentropfen positiv beeinflussen. Eine engmaschige Mitüberwachung der Patienten durch Augenärzte ist erforderlich. Durch kurzfristiges Aussetzen der Therapie und/oder Dosisreduktion, die in der Fachinformation sehr genau beschrieben sind, ist eine länger dauernde Therapie mit Belantamab-Mafodotin händelbar.
Dr. rer. nat. Annette Junker
Quelle: Satelliten-Symposium „BCMA-gerichtete Therapien beim Multiplen Myelom: Wann und für welchen Patienten?“, DGHO, 10.10.2020; Veranstalter: GSK
Literatur:
(1) GSK Fachinformation Blenrep® 100 mg Pulver für ein Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung, September 2020.
(2) Lonial S et al. Lancet Oncol 2020;21(2):207-21.
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