Journal Onkologie

Urologie | Beiträge ab Seite 19

Therapiestandard in der Systemtherapie des muskelinvasiven Harnblasenkarzinoms (MIBC) und des fortgeschrittenen/metastasierten Harnblasenkarzinoms war lange Zeit eine Cisplatin-basierte Polychemotherapie. In den letzten Jahren konnten sich Immuncheckpoint-Inhibitoren (CI) als Therapiealternative bei Cisplatin-ungeeigneten Patienten und in der Therapiesequenz etablieren. Auf dem diesjährigen ASCO-Kongress wurden die aktuellen Studiendaten und neue Therapieansätze präsentiert, die künftig die Therapie des Harnblasenkarzinoms maßgeblich beeinflussen könnten.
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Prostatakarzinom

Fokale Therapie des Prostatakarzinoms

Die zunehmende Akzeptanz und Inanspruchnahme von Vorsorgeuntersuchungen führt beim Prostatakarzinom zu einer häufigeren Diagnose in frühen Tumorstadien mit uni- oder oligofokaler Ausbreitung. Um eine mögliche Übertherapie durch die etablierten Therapieverfahren (radikale Prostatektomie sowie Radiotherapie) und die damit assoziierten Nebenwirkungen und Folgeschäden zu umgehen, findet sich eine zunehmende Bandbreite an fokalen Therapieverfahren. Insbesondere die Anwendung des hochintensiven fokussierten Ultraschalls (HIFU) und der Kryotherapie des Prostatakarzinoms wird bei passender Indikation zunehmend diskutiert. Beide Verfahren finden in der aktuellen EAU-Leitlinie Erwähnung und sollen im Rahmen klinischer Studien weiterhin angewandt und untersucht werden. Zum adäquaten Einsatz fokaler Therapieverfahren ist eine strikte Indikationsprüfung unumgänglich.
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Prostatakarzinom

PSMA-radioguided surgery beim lokalisierten lymphonodalen Prostatakarzinom-Rezidiv

Mit etwa 58.800 Neuerkrankungen jährlich in Deutschland stellt das Prostatakarzinom die häufigste Krebserkrankung des Mannes dar (1). Nach einer kurativen Therapie des Prostatakarzinoms (radikale Prostatektomie (RPE), perkutane Radiatio oder Brachytherapie) kommt es im Verlauf bei bis zu 50% der betroffenen Patienten zu einem Wiederauftreten der Grunderkrankung (2). Die frühzeitige Erkennung und präzise Lokalisation eines Tumorrezidivs können die weitere Therapieplanung entscheidend beeinflussen. In den letzten Jahren hat sich die PSMA (Prostataspezifisches Membran-Antigen)-Positronenemissionstomographie (PET)/Computertomographie (CT) zur Detektion kleinster Tumorrezidive, auch bei PSA (Prostataspezifisches Antigen)-Werten < 0,5 ng/ml, etabliert.
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Nierenzellkarzinom

Operative Therapie des metastasierten Nierenzellkarzinoms

Das Nierenzellkarzinom (RCC) hat in Deutschland eine Inzidenz von 3% und stellt mit 99% die häufigste Entität aller malignen Nierentumoren dar (1). In der Regel handelt es sich hierbei um einen asymptomatischen Zufallsbefund im Rahmen einer Abdomen-Sonographie oder Schnittbildgebung. Die klassische Symptomtrias aus palpablem Tumor, Makrohämaturie und Flankenschmerzen ist eine Rarität geworden. Unabhängig von der Tumorgröße kann bereits bei Erstdiagnose eine metastasierte Tumorerkrankung vorliegen, dies ist bei 11% der Patienten der Fall (1). Im folgenden Artikel möchten wir den Stellenwert der chirurgischen Therapie im metastasierten Erkrankungsstadium beleuchten und insbesondere Bezug auf die intensive Diskussion im Nachgang der Veröffentlichung der CARMENA-Studie vor 2 Jahren nehmen (2).
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Malignes Melanom

29. Urologischer Winterworkshop der DGFIT in Leogang, Österreich

Der 29. Urologische Winterworkshop in Leogang, Österreich, der vom 27.-31.01.2020 stattfand, kann mittlerweile schon auf eine lange Tradition zurückblicken. Auch in diesem Jahr präsentierten hochkarätige Referentinnen und Referenten therapeutische und diagnostische Innovationen. Das DGFIT-Symposium fand unter der Leitung von Prof. Dr. Christian Doehn, Lübeck, Prof. Dr. Michael Siebels, München, und Prof. Dr. Dominik Rüttinger, Penzberg, statt. Im Rahmen der Veranstaltung wurde auch der jährlich ausgeschriebene Wissenschaftspreis der DGFIT, der Clinical Science Award, an Prof. Dr. Sebastian Kobold, München, verliehen. Eine Zusammenfassung der Vorträge finden Sie im Folgenden.
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d-uo

Management von Krebspatienten in Zeiten der Coronavirus-Pandemie

Aufgrund der rasch steigenden Zahl der in Deutschland mit dem neuen Coronavirus SARS-CoV-2 infizierten und infolgedessen an COVID-19 erkrankten Menschen (Stand 09. April 2020: 108.202 bestätigte Erkrankungsfälle, darunter 2.107 Todesfälle (1)) und Berichten über eine erhöhte Erkrankungsrate bei an Krebs erkrankten Personen sind viele Patienten beunruhigt. Daher möchten die Deutschen Uro-Onkologen (d-uo) gemeinsam mit der Deutschen Gesellschaft für Urologie (DGU) mit den folgenden Informationen zur Aufklärung beitragen, welches Vorgehen bei Krebspatienten und deren Behandlung nach dem derzeitigen Stand empfohlen werden kann. Grundsätzlich sollte die Angst vor einer Infektion mit dem Coronavirus nicht die Behandlung einer Krebserkrankung beeinträchtigen.
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d-uo

Versorgungsforschung in der Uro-Onkologie – wem gehören die Daten?

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) hat die Deutschen Uro-Onkologen (d-uo) kürzlich als Kooperationspartner für die Durchführung der uro-onkologischen Versorgungsforschung (VF) in Deutschland gewählt. Im Rahmen des 71. Jahreskongresses der DGU 2019 in Hamburg wurde von beiden Seiten ein exklusiver Kooperationsvertrag zu diesem Zweck unterzeichnet. Durch die Kooperation soll der Ausbau des d-uo-Registerdatenbestands zur Beantwortung von Fragestellungen der VF in der Uro-Onkologie gefördert und die Durchführung von Studien unterstützt werden. Seitdem sich inzwischen eine weitere Initiative – ausgehend vom Berufsverband der Deutschen Urologen e.V. (BvDU) – mit dem Ziel der Sammlung urologischer Versorgungsdaten angekündigt hat, wird von verschiedener Seite kritisiert, dass es zukünftig nicht mehr ein einziges nationales urologisches VF-Projekt mit Alleinvertretungsanspruch in Deutschland geben werde. Zur Einordnung dieser Frage sollen die bisherigen Bemühungen zum Aufbau einer Datenbank zur urologischen VF in Deutschland in Erinnerung gerufen und inhaltliche Aspekte erörtert werden: Kann und soll es nur eine Initiative geben? Wie soll VF durchgeführt werden? Und wem gehören die Daten?
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Gesundheitspolitik

DGU bedauert Entscheidung des Bundestages zur Organspende

Der Bundestag hat heute mit einer Änderung des Transplantationsgesetzes die Weichen für die Zukunft der Organspende in Deutschland gestellt: Der Gesetzentwurf zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende wurde mehrheitlich angenommen. In der dritten Lesung stimmten 432 Abgeordnete dafür, 200 dagegen, 37 enthielten sich. Zuvor hatten die Abgeordneten mehrheitlich gegen den konkurrierenden Gesetzentwurf zur Regelung einer doppelten Widerspruchslösung gestimmt. Dieser hatte in der ersten Abstimmungsrunde 292 Zustimmungen erhalten, bei 379 Gegenstimmen.
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Medizin

Prostatakarzinom: Anstieg der PSMA-Dichte auf Tumorzellen durch Enzalutamid-Gabe über Medikamentenwirkung hinaus

Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakrebs haben oft kaum noch Behandlungsoptionen. Eine besteht darin, radioaktive Moleküle über eine Andockstelle der Tumoroberfläche, PSMA, in die Zelle einzuschleusen, um diese zu zerstören. Nuklearmediziner haben herausgefunden, dass viel mehr PSMA-Moleküle auf der Tumoroberfläche entstehen, wenn sie das schon wirkungslos gewordene Enzalutamid verabreichen. Auf diese Weise gelangt deutlich mehr Radioaktivität in die Tumorzellen als bisher.
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Gesundheitspolitik

Erfolgskonzept EFA® jetzt auch im Facharztvertrag Urologie

AOK Baden-Württemberg und Bosch BKK fördern ab 2020 auch im Bereich Urologie die besondere Tätigkeit der Entlastungsassistentin in der Facharztpraxis (EFA®). Die Urologie-EFA® unterstützt den Arzt durch Übernahme delegationsfähiger Aufgaben und trägt wesentlich zu einer weiter verbesserten Patientenversorgung bei. Ihre Tätigkeit wird mit einem Zuschlag von fünf Euro pro Quartal bei Patienten honoriert, die aufgrund ihrer Erkrankung eine besondere urologische Betreuung und Beratung bedürfen. Im gemeinsamen Facharztprogramm der beiden Krankenkassen sind bereits 573 EFAs in den Fachgebieten Gastroenterologie, Kardiologie, Neurologie, Orthopädie und Rheumatologie aktiv.
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d-uo

Kooperation mit der Deutschen Gesellschaft für Urologie zur Versorgungsforschung, aktuelle Studien und Stand der Dokumentation

Die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) hat den d-uo als Kooperationspartner für die Durchführung der uro-onkologischen Versorgungsforschung in Deutschland gewählt. Im Rahmen des 71. Jahreskongresses der DGU 2019 in Hamburg wurde von beiden Seiten zu diesem Zweck ein exklusiver Kooperationsvertrag unterzeichnet. Im Bereich der Versorgungsforschung sieht die deutsche urologische Fachgesellschaft mit d-uo das Potenzial für eine erfolgreiche Zusammenarbeit zum Nutzen der jeweiligen Mitglieder. Die bereits vorhandene Plattform, wissenschaftlicher Anspruch und Konzeption, Transparenz und Datenhoheit auf Seiten der Urologen waren für die DGU die entscheidenden Argumente für die Wahl des d-uo unter mehreren Mitbewerbern.
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Medizin

Fortgeschrittenes Prostatakarzinom: Apalutamid und Abirateronacetat in Phase-III-Studien überlegen

Sowohl der selektive Androgenrezeptor-Inhibitor Apalutamid (Erleada®) für das Hochrisiko-M0CRPC als auch der Androgenbiosynthese-Inhibitor Abirateronacetat (Zytiga®) + Prednison/Prednisolon (Abirateron/P†) u.a. für das nicht oder mild symptomatische metastasierte kastrationsresistente Prostatakarzinom (mCRPC) und das neu diagnostizierte metastasierte Hochrisiko-hormonsensitive Prostatakarzinom (mHSPC) zeigten in ihren Zulassungsstudien eine signifikante Überlegenheit gegenüber dem jeweiligen Vergleichsarm, etwa bei den primären Endpunkten (1-4). Auf einer Pressekonferenz anlässlich des DGU-Kongresses in Hamburg stellten Prof. Dr. Kurt Miller, Berlin, und PD Dr. Henrik Suttmann, Hamburg, aktuelle Daten zur Therapie des fortgeschrittenen Prostatakarzinoms (PCa) mit den beiden Wirkstoffen vor.
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Medizin

Zentrale Aufgaben medizinischer Bildgebung bei der Therapie von Lymphdrüsenkrebs

Beurteilung, Therapieerfolg und Verlaufskontrolle – in der Behandlung eines malignen Lymphoms spielen bildgebende Verfahren der Radiologie und der Nuklearmedizin eine entscheidende Rolle. Lymphknoten sind Filter der Lymphe und damit wichtige Bausteine unseres Immunsystems. Anlässlich des Weltlymphomtags am 15. September informieren die renommierten Bildgebungsspezialisten der Radiologie München über die onkologische Erkrankung der Lymphknoten, von der in Deutschland jährlich etwa 11.000 neue Fälle verzeichnet werden, und darüber, welche Verfahren für eine qualitätsvolle und fundierte Diagnostik dabei zum Einsatz kommen. Denn auch wenn Lymphdrüsenkrebs mit einem Anteil von ca. 5% an allen Krebserkrankungen eher zu den selteneren Formen gehört, gibt es aufgrund seiner geringen Bekanntheit Aufklärungsbedarf – um Bewusstsein zu schaffen und dadurch die Chance auf eine Früherkennung und Heilung zu erhöhen.
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Prostatakarzinom

Abirateron + Prednison/Prednisolon in der Erstlinientherapie des nicht oder mild symptomatischen mCRPC

Bei nicht oder mild symptomatischen Patienten mit metastasiertem kastrationsresistenten Prostatakarzinom (mCRPC) gilt eine sekundäre Hormontherapie als eine der bevorzugten Therapieoptionen, für die Abirateron in Kombination mit niedrig dosiertem Prednison/Prednisolon (Abirateron/P) und Enzalutamid zur Verfügung stehen. In der Regel erfolgt heute beim mCRPC eine Sequenztherapie, um den Progress der Erkrankung möglichst lange hinauszuschieben. Zur Frage, ob zuerst mit Abirateron/P oder mit Enzalutamid begonnen werden sollte, wurden bereits auf dem ASCO 2018 Daten einer ersten prospektiven Phase-II-Studie vorgestellt (1). In dieser Studie wurden nicht nur die beiden Wirkstoffe erstmals direkt miteinander verglichen, sondern auch deren Sequenz: Abirateron/P gefolgt von Enzalutamid, oder umgekehrt. In diesem Review werden relevante klinisch-therapeutische Endpunkte, die für die Therapiewahl in der Erstlinie des nicht oder mild symptomatischen mCRPC eine wichtige Rolle spielen können, dargestellt.
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Pankreaskarzinom

Chirurgische Therapie des Pankreaskarzinoms – Grenzen fallen

Nach wie vor ist die Resektion des Pankreaskarzinoms die Voraussetzung für eine kurative Therapie des lokal resektablen, nicht metastasierten Pankreaskarzinoms (1). Bisweilen galt, dass lediglich ca. 20% der Fälle primär resektabel sind und ca. 80% der Fälle bei Diagnosestellung ein lokal fortgeschrittenes bzw. metastasiertes Krankheitsbild zeigen. Im Rahmen neoadjuvanter und multimodaler Therapiekonzepte zeigen sich jedoch aktuell immer häufiger Patienten, bei denen die Einschätzung der Resektabilität neu beurteilt werden muss. Dies führt dann häufig doch zu einer chirurgischen Exploration mit dem Ergebnis einer Resektion des Tumors. Somit stellt sich die Frage, ob der Begriff der Resektabilität neu zu definieren ist (2).
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Medizin

Erhaltungstherapie mit Pembrolizumab nach einer Erstlinienchemotherapie verzögert Progress beim metastasierten Urothelkarzinom

Eine im Rahmen einer Oral Abstract Session bei der 55. ASCO-Jahrestagung in Chicago/IL, USA, vorgestellte Studie liefert Hinweise darauf, dass eine Erhaltungstherapie mit Pembrolizumab nach Ansprechen auf eine Platin-basierte Chemotherapie bei Patienten mit metastasiertem Urothelkarzinom die durch die Chemotherapie erzielten Erfolge erhalten und das progressionsfreie Überleben der Patienten verlängern kann (1,2).
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Nierenzellkarzinom

Update zur Immuntherapie und zielgerichteten Therapie beim Nierenzellkarzinom

Das Nierenzellkarzinom (RCC) ist das dritthäufigste urologische Karzinom und wird jährlich circa 15.500x in Deutschland neu diagnostiziert (Robert-Koch-Institut). Aufgrund neuer und zielgerichteter Therapieoptionen des metastasierten RCC in den letzten 10 Jahren beträgt das „real-life“ mediane Gesamtüberleben (mOS) aktuell um die 25 Monate mit einem deutlichen Vorteil für Patienten mit einer guten Prognose (72 Monate) und einer 5-Jahres-Überlebensrate von 30%. Nichtsdestotrotz ist die Mortalitätsrate noch hoch: Pro Jahr sterben ca. 5.500 Patienten an einem RCC (1, 2).
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Medizin

Osteoprotektive Therapie: Denosumab nimmt Schlüsselrolle im Tumormanagement ein

Mit dem Ziel, krebsbedingte Knochenschädigungen bei Tumorpatienten besser zu erkennen und zu behandeln, wurde vor einem Jahrzehnt das Arbeitsgebiet der Osteoonkologie etabliert. Ebenfalls seit einer Dekade findet die Akademie Knochen und Krebs (AKUK) statt, in deren Rahmen sich Onkologen über Standards und Fortschritte in der Osteoprotektion informieren können. Wie Experten im Rahmen eines Pressegesprächs zum Auftakt der 10. AKUK deutlich machten, hat sich die osteoprotektive Therapie in den vergangenen Jahren zu einem unverzichtbaren Pfeiler des Tumormanagements entwickelt, die in nationalen und internationalen Leitlinien empfohlen wird (1,2). Dabei kommt dem RANK-Ligand-inhibierenden Antikörper Denosumab ein hoher Stellenwert zu.
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