Prof. Dr. med. Klaus Pietzner
Beiträge von Prof. Dr. med. Klaus Pietzner
Zervixkarzinom
Zervixkarzinom in der Schwangerschaft: Zwischen onkologischer Sicherheit und fetalem Schutz
Das Zervixkarzinom ist die häufigste gynäkologische Malignität in der Schwangerschaft und tritt mit einer Inzidenz von 0,44-5,08 pro 100.000 Schwangerschaften auf [1]. Die Betreuung dieser Patientinnen stellt eine besondere interdisziplinäre Herausforderung dar, da therapeutische Entscheidungen stets im Spannungsfeld zwischen onkologischer Sicherheit der Mutter und Schutz der fetalen Entwicklung getroffen werden müssen. Screening, Diagnostik und Therapie orientieren sich an etablierten Standards, die an das jeweilige Gestationsalter angepasst werden. Während bei Vorstufen und sehr frühen Stadien ein abwartendes Vorgehen möglich ist, kommen bei fortgeschrittenen Tumoren Platin-basierte Chemotherapien im 2. und 3. Trimenon zum Einsatz [2]. Als Geburtsmodus dient überwiegend die Sectio caesarea [3]. Zur Veranschaulichung wird in diesem Review eine Kasuistik aus unserer Klinik beschrieben, die exemplarisch die Komplexität von Diagnostik und Therapie des Zervixkarzinoms in der Schwangerschaft widerspiegelt.
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Ovarialkarzinom
Therapiemanagement des Dysgerminoms: Wo stehen wir heute?
Die Entwicklung der Behandlung bösartiger ovarieller Keimzelltumoren ist eine der erfolgreichsten in der Geschichte der gynäkologischen Onkologie. Das Dysgerminom stellt dabei die häufigste Form bösartiger ovarieller Keimzelltumoren dar. Seit der Einführung der Platin-basierten Chemotherapie in den 1980er Jahren liegen die 5-Jahres-Überlebensraten für Dysgerminome im Frühstadium bei nahezu 100% und für fortgeschrittene Stadien bei 98%. Trotz dieser bemerkenswerten Erfolge bleiben bei der Routinebehandlung viele Fragen offen, die in dieser Zusammenfassung behandelt werden (1). Einerseits hinsichtlich der chirurgischen Therapie, einschließlich Aspekten wie der Notwendigkeit einer routinemäßigen Omentektomie und Lymphadenektomie sowie der Bedeutung einer vollständigen chirurgischen Resektion und der Option einer fertilitätserhaltenden Operation. Andererseits werden die Chemotherapie und die Frage nach der Möglichkeit einer Deeskalation in frühen Stadien und das Potenzial der neoadjuvanten Chemotherapie in fortgeschrittenen Stadien diskutiert. Schließlich wird ein kurzer Überblick über die aktuellen Entwicklungen neuer medikamentöser Behandlungsschemata gegeben.
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