Journal Onkologie

Mutation | Beiträge ab Seite 14

Die myelodysplastischen und myeloproliferativen Erkrankungen (MDS, MPN) wie die chronische myelomonozytäre Leukämie (CMML) und die atypische chronische myeloische Leukämie (aCML), zählen zu den phänotypisch und klinisch komplexesten Entitäten in der Gruppe der myeloischen Neoplasien. Beide Erkrankungen vereinen Eigenschaften myelodysplastischer und myeloproliferativer Neoplasien, was zu einem heterogenen klinischen Erscheinungsbild führt.
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Diagnostik

CML: Therapieoptimierung bei erwachsenen Patient:innen – Ziel therapiefreie Remission

Die chronische myeloische Leukämie (CML) hat sich seit der Zulassung des ersten Tyrosinkinase-Inhibitors (TKI) Imatinib vor 20 Jahren von einer nach wenigen Jahren tödlich verlaufenden zu einer chronischen Erkrankung gewandelt. Bei der Mehrheit aller Patient:innen kann die CML durch die Therapie mit TKI soweit zurückgedrängt werden, dass das charakteristische BCR-ABL-Fusionsgen im molekularen Monitoring kaum oder gar nicht mehr nachweisbar ist und somit von einer tiefen (deep) molekularen Remission (DMR) gesprochen werden kann. In den letzten 10 Jahren wurde in klinischen Studien bewiesen, dass das kontrollierte Absetzen des TKI nach mehreren Jahren in DMR unter definierten Bedingungen mit dem Ziel des Erhalts der therapiefreien Remission (TFR) sicher ist und mehr als die Hälfte der therapiefreien Patient:innen die DMR langfristig erhalten können. Derzeitiges Forschungsziel ist es, weitere prädiktive biologische und klinische Faktoren für ein erfolgversprechendes TKI-Absetzen und Maßgaben, nach denen die TKI-Therapie wieder aufgenommen werden muss, einzugrenzen.
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Hämatologie

Update zur paroxysmalen nächtlichen Hämoglobinurie

Die paroxysmale nächtliche Hämoglobinurie (PNH) ist eine seltene, durch eine oder mehrere erworbene Mutationen hervorgerufene hämatologische Erkrankung aus der Gruppe der Knochenmarkversagen-Erkrankungen („bone marrow failure syndromes“, BMFS, Abb. 1). Unbehandelt sind die Hauptmerkmale bei hämolytischer PNH intravasale Hämolyse, Thrombophilie, Zytopenie und schleichende Fatigue. Thromboembolische Ereignisse waren historisch für eine deutlich verringerte Überlebenszeit von PNH-Patient:innen verantwortlich (1). Die Zytopenien reichen von subklinischen Formen bis zur Panzytopenie. Das variable klinische Erscheinungsbild der Krankheit erschwert – insbesondere bei fehlender oder missinterpretierter Hämoglobinurie – manchmal eine adäquate Diagnostik. Als Teil der BMFS kann die PNH vordergründig als primär hämolytische PNH (um die es im Folgenden vor allem gehen soll) oder als „Begleiterscheinung“ anderer BMFS wie Aplastischer Anämie (AA) oder myelodysplastischer Syndrome (MDS) auftreten.
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Hämatologie

Neu diagnostizierte AML: Venetoclax + Azacitidin verdoppelt Remissionen und verlängert Überleben

Seit 19. Mai 2021 ist Venetoclax zusammen mit einer hypomethylierenden Substanz (HMA) für Patient:innen mit neu diagnostizierter akuter myeloischer Leukämie (AML) zugelassen, die für eine intensive Chemotherapie nicht geeignet sind. Basis für die Zulassung ist die Phase-III-Studie VIALE-A, in der die Remissionsrate durch die Hinzunahme von Venetoclax zu Azacitidin mehr als verdoppelt und das Überleben um 5 Monate verlängert werden konnte (1).
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Hämatologie
16. International Conference on Malignant Lymphoma 2021

Venetoclax-Monotherapie bei älteren Patient:innen mit r/r CLL

In klinischen Studien hat die Behandlung der chronischen lymphatischen Leukämie (CLL) mit Venetoclax (Ven) eine vielversprechende Wirksamkeit und gute Verträglichkeit gezeigt. Prospektive Daten über den Einsatz von Ven in der Praxis sind jedoch begrenzt. Ziel der hier vorgestellten prospektiven, nicht-interventionellen Beobachtungsstudie ist die Bewertung der Wirksamkeit, Sicherheit und Lebensqualität von Patient:innen mit rezidivierter/refraktärer (r/r) CLL, die eine Ven-Monotherapie erhalten. Die Studienpopulation ist repräsentativ für Patient:innen, die gemäß der ­Zulassung mit Ven behandelt werden (1).
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Medizin
Gynäkologischen Onkologie

BRCA-Mutationen: Neuer therapierelevanter Biomarker?

"Bei einer Reihe von malignen Tumoren treten BRCA1-oder 2 Mutationen auf, so bei Ovarialkarzinom, Mammakarzinom, Pankreaskarzinom und Prostatakarzinom. Die Inzidenz ist unterschiedlich, auch die Art der Mutation", sagte Prof. Fréderique Perault-Lllorca, Clermont-Ferrault, Frankreich. Durch Testung entweder aus dem Blut oder Tumorgewebe können BRCA-Mutationen erkannt, das familiäre genetische Risiko eingeschätzt und das Ansprechen auf PARP-Inhibitor-Therapien besser vorhergesagt werden. Mutationen in den BRCA1 und -2 Genen werden entweder in der Keimbahn oder somatisch detektiert, wobei die Testung aus dem Blut nur Keimbahnmutationen (gBRCA) und der Test aus dem Tumorgewebe Keimbahn und somatische Mutationen findet. Der Test aus dem Tumorgewebe kann nicht zwischen den beiden Mutationsarten unterscheiden. Daher sollte ein positiver Bluttest immer durch einen Gewebetest ergänzt werden, sagte die Expertin.
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Medizin
Verbesserte Prognose

Neue Therapien beim Multiplen Myelom

Im September 2021 jährt sich bereits zum zehnten Mal der World Blood Cancer Awareness Month, der im Zeichen hämato-onkologischer Erkrankungen steht. Durch diesen jährlich wiederkehrenden Aktionsmonat soll in der Bevölkerung das Bewusstsein für hämato-onkologische Erkrankungen geweckt werden. Besondere Aufmerksamkeit verdient das Multiple Myelom als zweithäufigste Blutkrebserkrankung in Deutschland. Denn es wird teils nur zufällig entdeckt, da die Symptomatik entweder unspezifisch ist oder gänzlich fehlt. Zudem ist die Prognose aufgrund der hohen Rezidivrate nach wie vor eher ungünstig, auch wenn sie sich durch die Entwicklung neuer Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen stetig verbessert.
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Medizin

Forschung: Gliome präzise markiert

Prof. Dr. Andreas von Deimling erforscht am Universitätsklinikum Heidelberg (UKHD) und am Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ) neue Methoden zur präzisen Diagnostik von Hirntumoren. Das Team um Prof. von Deimling entwickelte einen maßgeschneiderten Antikörper, der als Marker an ein wichtiges Tumorprotein von Gliomen bindet. So können diese besonders aggressiven Hirntumoren besser eingeordnet und die Therapie entsprechend angepasst werden.
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Hämatologie

CLL, Myelom, CAR-T-Zell-Therapie: neue Studien – neue Daten

Die Hemmung des B-Zell-Rezeptor (BCR)-Signalwegs durch Bruton-Tyrosinkinase (BTK)-Inhibitoren war ein Meilenstein im Management der CLL und des kleinzelligen B-Zell-Lymphoms (small lymphocytic lymphoma, SLL). Mit Ibrutinib als BTK-Inhibitor (BTKi) der ersten Generation wurde bereits eine Vielzahl positiver Daten zur Effektivität dieses neuen Wirkprinzips gesammelt. Allerdings blockiert Ibrutinib neben der BTK auch Kinasen der TEC- und EGFR-Familie. Wegen dieser sog. Off-target-Hemmung sind unerwünschte kardio­toxische Effekte wie Vorhofflimmern (VHF) im Therapieverlauf nicht selten. Mit Zanubrutinib wurde ein irreversibler BTKi der nächsten Generation entwickelt, der die BTK potent und anhaltend hemmt, während Off-target-Kinasen weitgehend unbeeinflusst bleiben, erläuterte Prof. Dr. Peter Hillmen, Leeds, Großbritannien.
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Kopf-Hals-Tumoren

Erkenntnisse vom ASCO 2021 zur Behandlung bösartiger Kopf-Hals-Tumoren

„Plattenepithelkarzinome des oberen Luft-Speisewegs bilden zusammengenommen die sechsthäufigste bösartige Tumorentität weltweit. Derartige Neoplasien werden in frühen und lokal fortgeschrittenen Stadien primär chirurgisch und/oder radio(chemo)therapeutisch behandelt. Patient:innen mit metastasierten Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen hingegen erhalten in der Regel eine (palliative) systemtherapeutische Behandlung. Ungeachtet des Einsatzes multimodaler Therapiekonzepte ist das Überleben dieser Patient:innen allerdings noch immer stark eingeschränkt.
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NSCLC

aNSCLC: Analyse von ctDNA kann Therapie und OS von Patienten beeinflussen

Eine groß angelegte Untersuchung am Memorial Sloan Kettering Center, New York, USA, ergab, dass anhand von zirkulierender Tumor-DNA (ctDNA) Patienten identifiziert werden können, für die eine lebensverlängernde zielgerichtete Therapie in Frage kommt (1). Die ctDNA kann hier somit prognostisch wichtig sein. Die Analyse der ctDNA könnte Daten über die Krebserkrankung des Patienten liefern, die bei der Sequenzierung von räumlich begrenzten Gewebe-Proben möglicherweise nicht erfasst werden.
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Mammakarzinom

HR+, HER2-mBC: Behandlungsvorteil durch Abemaciclib + Fulvestrant

Beim Senologiekongress 2021 zeigten Analysen der MONARCH 2-Studie mit Abemaciclib plus Fulvestrant, dass die Kombination den Outcome bei Patientinnen mit und ohne PIK3CA-Mutationen verbesserte und der Vorteil durch den CDK4/6-Inhibitor unabhängig von der Therapielinie erzielt wurde. Diese und weitere praxisrelevante Daten stellte Prof. Dr. Eva-Maria Grischke, Tübingen, auf einem Presse-Update von Lilly Oncology vor.
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Dermatologische Tumoren

Seltene Hauttumoren – Aktuelle Daten zu klinisch relevanten Entitäten

Die demographische Entwicklung hin zu immer älter werdenden Patient:innen und die somit jahrzehntelange Exposition gegenüber UV-Licht werden voraussichtlich auch weiterhin zu einer steigenden Tendenz von Hauttumoren führen. Die häufigsten kutanen Neoplasien sind Basalzellkarzinome, Plattenepithelkarzinome und das maligne Melanom. Seltene Hauttumoren sind z.B. das Merkelzellkarzinom (MCC) und das Angiosarkom. In dieser Übersichtsarbeit wird die aktuelle Datenlage zu den beiden zuletzt genannten Entitäten näher beleuchtet.
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Malignes Melanom

Zielgerichtete Therapie des malignen Melanoms

Durch den Einsatz moderner Systemtherapien kann heute eine relevante Verbesserung des Gesamtüberlebens (OS) bei Patienten mit metastasiertem Melanom erreicht werden. Kombinationstherapien aus BRAF- und MEK-Inhibitoren sind mittlerweile fester Bestandteil der Erstlinientherapie des BRAF-V600-mutierten Melanoms. Während bei Nachweis einer NRAS-Mutation eine zielgerichtete Monotherapie mit MEK-Inhibitoren möglich ist, können bei therapierelevanter c-KIT-Mutation gegen KIT gerichtete Kinase-Inhibitoren eingesetzt werden. Die zielgerichtete Therapie des NRAS- oder KIT-mutierten Melanoms kann derzeit in Deutschland jedoch wegen der fehlenden Zulassung nur als „off-label use“ erfolgen und wird aufgrund zugelassener immuntherapeutischer Ansätze nur im Rahmen der Zweitlinientherapie empfohlen. Aktuelle Studien untersuchen neue Therapie-Targets und Kombinationstherapien, um die Behandlungseffektivität weiter zu steigern.
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Medizin

mBCC: Neue Therapieoption mit Cemiplimab

Die Europäische Kommission hat den PD (programmed-cell-death)-1-Inhibitor Cemiplimab jetzt auch beim lokal fortgeschrittenen bzw. metastasierten Basalzellkarzinom (laBCC bzw. mBCC) zugelassen. Cemiplimab ist indiziert für Patienten, bei denen eine Krankheitsprogression unter einem Hedgehog-Signalweg-Inhibitor (HHI) aufgetreten ist oder die eine Unverträglichkeit gegen einen HHI aufweisen (1). Bislang gab es keine etablierte Zweitlinientherapie nach HHI. Cemiplimab schließt diese therapeutische Lücke und bietet besagten Patienten bei Ansprechen die Chance auf eine anhaltende Tumorrückbildung oder Stabilisierung der Erkrankung bei guter Verträglichkeit (2). Bereits im Juni 2019 war Cemiplimab beim fortgeschrittenen kutanen Plattenepithelkarzinom zugelassen worden und hat sich dort in den letzten 2 Jahren als Erstlinientherapie etabliert (1).
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