JOURNAL ONKOLOGIE – Artikel
27. Januar 2020 SABCS 2019: Was gab es an praxisrelevanten News? Perspektive des niedergelassenen gynäkologischen Onkologen.
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Eine wichtige Frage, die uns vor allem unsere postmenopausalen Patientinnen mit Hormonrezeptor-positiven Tumoren stellen, ist: Wie lange muss ich diese Tabletten noch nehmen? Der bisherige Datenstand sagte, dass die verlängerte adjuvante Therapie eigentlich nur für Patientinnen mit erhöhtem Rezidivrisiko die Nebenwirkungen der Therapie aufwiegt. Hören Sie hierzu den Kommentar von Prof. Thomssen, der die aktuellen Daten für Sie aufgearbeitet hat: www.med4u.org/16376.
Wir als niedergelassene Ärzte betreuen Patientinnen nicht nur während einer kurativen Therapie, sondern über einen langen Zeitraum, das heißt auch in der Nachsorge, und damit sehen wir auch die Langzeitfolgen. Die Frauen gelten als geheilt, aber ihre Lebensqualität ist oft nicht dieselbe wie vor der Erkrankung und Behandlung. Sie leiden trotz der ihnen therapeutisch genannten Heilung unter z.B. Schlafstörungen, chronischer Erschöpfung, Schwäche, Knochenschmerzen, Depressionen und Ängsten. Junge Frauen, auf denen eine familiäre und oft auch finanzielle Belastung als Zweit- oder Alleinverdienerin lastet, sind darüber hinaus zur Erkrankung auch sozio-ökonomisch belastet. Dies hat man in den USA bereits als Problem definiert und in einer Spotlight-Sitzung (s. Expertenkommentar von PD Dr. Würstlein unter www.med4u.org/16373) diskutiert. Dazu passt sehr gut die von Prof. Harbeck vorgestellte Auswertung der MONALEESA-7-Studie unter www.med4u.org/16371. Diesen Themen müssen wir uns zukünftig in der Beratung noch mehr widmen.
Und, last but not least: Die Chemotherapie ist derzeit nach wie vor die wichtigste Säule für viele PatientInnen mit Mammakarzinom. Das bedeutet, wir müssen uns nach wie vor damit beschäftigen, die Nebenwirkungen zu verhindern oder zu minimieren. Im Hinblick auf Übelkeit und Erbrechen ist dies – u.a. auch durch BNGO-Studien – bei der Mehrzahl der Patientinnen mit Mammakarzinom durch den Einsatz einer Dreifachantiemese sehr gut gelungen. Wir konnten beim SABCS dazu Daten aus unserer AKYPO-NIS vorstellen, die dies bestätigen (SABCS P2-12-02). Weitere neue Daten zur Supportivtherapie vom SABCS 2019 fasst für Sie Dr. Petra Ortner zusammen: www.med4u.org/16379.“
BNGO e.V.
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Dr. Jörg Schilling
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