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04. März 2020 Seltene lysosomale Speichererkrankungen: Diagnostik Morbus Gaucher
Der lysosomalen Speicherkrankheit M. Gaucher liegt ein genetisch bedingter Mangel an dem Enzym β-Glukozerebrosidase zugrunde. Die nicht abgebauten Glukozerebroside reichern sich in den Lysosomen von Makrophagen an. Leitsymptom ist die Splenomegalie, oft begleitet von einer Hepatomegalie, Thrombozytopenie und Knochenschmerzen, berichtete Prof. Dr. Martin Bommer, Göppingen. Unbehandelt verläuft die seltene Stoffwechselerkrankung chronisch progredient. Zudem haben die Patienten ein erhöhtes Risiko für hämatologische Malignome, wie Lymphome und Myelome, sowie für Gammopathien (1, 2).
Enzymaktivität-Bestimmung der β-Glukozerebrosidase durch Trockenbluttest
Da M. Gaucher sowohl durch eine intravenöse Enzymersatztherapie (EET) als auch durch eine orale Substratreduktionstherapie (SRT) spezifisch behandelbar ist und die klinischen Manifestationen gelindert werden können, ist eine frühe und konsequente Abklärung wichtig, so Bommer. Mithilfe eines einfachen, kostenfreien Trockenbluttests kann die Enzymaktivität der β-Glukozerebrosidase bestimmt und die Diagnose gesichert werden. Eine Knochenmarksbiopsie ist heute nicht mehr erforderlich und kann sogar zu falsch negativen Diagnosen führen, da nicht immer Gaucher-Zellen im Biopsat nachweisbar sind.
SRT: langfristige Verbesserungen
Die orale SRT mit Eliglustat (Cerdelga®) verringert die Neubildung der Glukozerebroside. Langzeitdaten aus der offenen Verlängerung der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie ENGAGE bei therapienaiven erwachsenen Patienten mit M. Gaucher Typ I zeigen, dass die Milz- und Lebergröße nach 4,5 Jahren um durchschnittlich 67% bzw. 27% abnahmen; gleichzeitig stiegen die Thrombozytenzahlen um 87%, der Hämoglobin (Hb)-Wert um 1,4 g/dl und die lumbale Knochendichte um 21% (3). Langzeitdaten aus der Verlängerungsphase einer Phase-II-Studie bei therapienaiven Gaucher-Patienten bestätigen eine bis zu 8 Jahren anhaltende Stabilisierung der relevanten viszeralen, hämatologischen und ossären Parameter. Das Milzvolumen nahm unter der SRT um 69% im Vergleich zum Ausgangswert ab; die Lebergröße verringerte sich um 34%. Der Hb-Wert verbesserte sich um 2,2 g/dl und die Thrombozytenzahlen um 113% (4). Es lohnt sich also, Patienten mit unklarer Splenomegalie konsequent zu testen, um einen M. Gaucher so früh wie möglich erkennen und behandeln zu können.
Enzymaktivität-Bestimmung der β-Glukozerebrosidase durch Trockenbluttest
Da M. Gaucher sowohl durch eine intravenöse Enzymersatztherapie (EET) als auch durch eine orale Substratreduktionstherapie (SRT) spezifisch behandelbar ist und die klinischen Manifestationen gelindert werden können, ist eine frühe und konsequente Abklärung wichtig, so Bommer. Mithilfe eines einfachen, kostenfreien Trockenbluttests kann die Enzymaktivität der β-Glukozerebrosidase bestimmt und die Diagnose gesichert werden. Eine Knochenmarksbiopsie ist heute nicht mehr erforderlich und kann sogar zu falsch negativen Diagnosen führen, da nicht immer Gaucher-Zellen im Biopsat nachweisbar sind.
SRT: langfristige Verbesserungen
Die orale SRT mit Eliglustat (Cerdelga®) verringert die Neubildung der Glukozerebroside. Langzeitdaten aus der offenen Verlängerung der zulassungsrelevanten Phase-III-Studie ENGAGE bei therapienaiven erwachsenen Patienten mit M. Gaucher Typ I zeigen, dass die Milz- und Lebergröße nach 4,5 Jahren um durchschnittlich 67% bzw. 27% abnahmen; gleichzeitig stiegen die Thrombozytenzahlen um 87%, der Hämoglobin (Hb)-Wert um 1,4 g/dl und die lumbale Knochendichte um 21% (3). Langzeitdaten aus der Verlängerungsphase einer Phase-II-Studie bei therapienaiven Gaucher-Patienten bestätigen eine bis zu 8 Jahren anhaltende Stabilisierung der relevanten viszeralen, hämatologischen und ossären Parameter. Das Milzvolumen nahm unter der SRT um 69% im Vergleich zum Ausgangswert ab; die Lebergröße verringerte sich um 34%. Der Hb-Wert verbesserte sich um 2,2 g/dl und die Thrombozytenzahlen um 113% (4). Es lohnt sich also, Patienten mit unklarer Splenomegalie konsequent zu testen, um einen M. Gaucher so früh wie möglich erkennen und behandeln zu können.
Abdol A. Ameri
Quelle: Sanofi-Genzyme
Literatur:
(1) Arends M et al. Br J Haematol 2013; 161: 832-842.
(2) De Fost M et al. Ann Hematol 2008; 87: 439-449.
(3) Mistry PK et al. Mol Genet Metab 2017; 120: S97-98.
(4) Lukina E et al. Am J Hematol 2019; 94: 29-38.
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