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Medizin
02. September 2020 Pankreaskarzinom: Studiensteckbriefe mit Expertenkommentar – 2/5
Hyaluronsäure (HA) ist eine Hauptkomponente des Tumorstromas bei PDAC. In präklinischen PDAC-Modellen hat PEGPH20, eine rekombinante Hyaluronidase, eine Antitumoraktivität und eine erhöhte Abgabe von antikanzerogenen Substanzen in das Tumormikroumfeld gezeigt. Eine randomisierte Phase-II-Studie zeigte vielversprechende Ergebnisse für PEGPH20+Gemcitabin/nab-Paclitaxel (PAG) bei mPDAC mit hohem Hyaluronsäuregehalt (HA-high) im Tumorstroma. Die Phase-III-Studie HALO 109-301 untersuchte den Einfluss von PEGPH20 + Gemcitabin/nab-Paclitaxel bei HA-high mPDAC-Patienten.
Methoden
• Design: 494 Patienten ab dem Alter von 18 Jahren mit unbehandeltem HA-high mPDAC; 492 Teilnehmer (327 für PAG und 165 für AG) wurden in die ITT-Analyse eingeschlossen.
• Medikation: i.v.-Gabe in 4-Wochen-Zyklen (3 Wochen an, 1 Woche aus) bis zum Fortschreiten der Krankheit oder bis zum Auftreten schwerwiegender
unerwünschter Ereignisse (UE)
– PEGPH20 3,0 μg/kg zweimal wöchentlich für Zyklus 1 und einmal wöchentlich danach.
– nab-Paclitaxel 125 mg/m2 einmal wöchentlich und Gemcitabin 1000 mg/m2 einmal wöchentlich.
• Primärer Endpunkt: Gesamtüberleben (OS)
• Sekundäre Endpunkte: Progressionsfreies Überleben (PFS), objektive Ansprechrate (ORR), Sicherheit
Ergebnisse
• mOS: 11,2 vs. 11,5 Monate (PAG vs. AG; HR=1,00, 95%-KI 0,80-1,27; p=0,97).
• mPFS: 7,1 vs. 7,1 Monate (HR=0,97, 95%-KI 0,75-1,26).
• Bestätigtes ORR: 34% vs. 27%.
• Unerwünschte Ereignisse Grad 3 (PAG vs. AG): Neutropenie (44% vs. 47%), Thrombozytopenie (21% vs. 16%) und Müdigkeit (16% vs. 10%); die
Nebenwirkungsraten Grad 3 betrugen 6% vs. 7%.
Fazit
Die PAG verbesserte die klinischen Ergebnisse gegenüber der AG nicht. Das Sicherheitsprofil der PAG entsprach dem der früheren Studien.
Fragen an Dr. Ettrich
Was ist das Besondere an dieser Studie?
Es handelt sich hier um eine der ersten großen Phase-III-Studien mit Gemcitabin/nab-Paclitaxel als Chemotherapie-Backbone. Leider konnten die vielversprechenden Phase-II-Ergebnisse, wie so oft beim Pankreaskarzinom, nicht in ein verbessertes Gesamtüberleben in der Phase III übersetzt werden.
Welchen Einfluss hat das Studienergebnis auf weitere Untersuchungen zur Stroma-modifizierenden Therapie?
Das Tumorstroma als wichtiger, auch regulatorischer, Bestandteil des an sich tumorzellarmen Pankreaskarzinoms bleibt auch weiterhin ein interessantes Feld für Therapieansätze, auch wenn diese negative Studie sicherlich hier einen Rückschlag bedeutet.
Welche Erkenntnisse für die klinische Praxis liefert die Studie im Hinblick auf eine zielgerichtete Therapie?
Wieder einmal hat sich hier gezeigt, dass Subgruppen im Bereich des Pankreaskarzinoms im klinischen Alltag aktuell leider nur eine untergeordnete Rolle bei der Therapieauswahl spielen. Trozdem gibt es „Lichtlein“ am Ende des Tunnels wie z.B. PARP-Inhibitoren bei Keimbahn-BRCA1/2-mutierten mPDAC Patienten.
Methoden
• Design: 494 Patienten ab dem Alter von 18 Jahren mit unbehandeltem HA-high mPDAC; 492 Teilnehmer (327 für PAG und 165 für AG) wurden in die ITT-Analyse eingeschlossen.
• Medikation: i.v.-Gabe in 4-Wochen-Zyklen (3 Wochen an, 1 Woche aus) bis zum Fortschreiten der Krankheit oder bis zum Auftreten schwerwiegender
unerwünschter Ereignisse (UE)
– PEGPH20 3,0 μg/kg zweimal wöchentlich für Zyklus 1 und einmal wöchentlich danach.
– nab-Paclitaxel 125 mg/m2 einmal wöchentlich und Gemcitabin 1000 mg/m2 einmal wöchentlich.
• Primärer Endpunkt: Gesamtüberleben (OS)
• Sekundäre Endpunkte: Progressionsfreies Überleben (PFS), objektive Ansprechrate (ORR), Sicherheit
Ergebnisse
• mOS: 11,2 vs. 11,5 Monate (PAG vs. AG; HR=1,00, 95%-KI 0,80-1,27; p=0,97).
• mPFS: 7,1 vs. 7,1 Monate (HR=0,97, 95%-KI 0,75-1,26).
• Bestätigtes ORR: 34% vs. 27%.
• Unerwünschte Ereignisse Grad 3 (PAG vs. AG): Neutropenie (44% vs. 47%), Thrombozytopenie (21% vs. 16%) und Müdigkeit (16% vs. 10%); die
Nebenwirkungsraten Grad 3 betrugen 6% vs. 7%.
Fazit
Die PAG verbesserte die klinischen Ergebnisse gegenüber der AG nicht. Das Sicherheitsprofil der PAG entsprach dem der früheren Studien.
Fragen an Dr. Ettrich
Was ist das Besondere an dieser Studie?
Es handelt sich hier um eine der ersten großen Phase-III-Studien mit Gemcitabin/nab-Paclitaxel als Chemotherapie-Backbone. Leider konnten die vielversprechenden Phase-II-Ergebnisse, wie so oft beim Pankreaskarzinom, nicht in ein verbessertes Gesamtüberleben in der Phase III übersetzt werden.
Welchen Einfluss hat das Studienergebnis auf weitere Untersuchungen zur Stroma-modifizierenden Therapie?
Das Tumorstroma als wichtiger, auch regulatorischer, Bestandteil des an sich tumorzellarmen Pankreaskarzinoms bleibt auch weiterhin ein interessantes Feld für Therapieansätze, auch wenn diese negative Studie sicherlich hier einen Rückschlag bedeutet.
Welche Erkenntnisse für die klinische Praxis liefert die Studie im Hinblick auf eine zielgerichtete Therapie?
Wieder einmal hat sich hier gezeigt, dass Subgruppen im Bereich des Pankreaskarzinoms im klinischen Alltag aktuell leider nur eine untergeordnete Rolle bei der Therapieauswahl spielen. Trozdem gibt es „Lichtlein“ am Ende des Tunnels wie z.B. PARP-Inhibitoren bei Keimbahn-BRCA1/2-mutierten mPDAC Patienten.
Quelle: Servier
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