Multiples Myelom: Neue Therapieoption Isatuximab jetzt verfügbar
Bei Auswertung nach einem Follow-up von median 11,6 Monaten hatten im Pd-Arm bereits 74,5% der Teilnehmer die Therapie abgebrochen, darunter 57,5% wegen Progress und 12,4% aufgrund von Toxizitäten. Unter der Kombinationstherapie mit Isa-Pd waren es insgesamt nur 56,5%; 42,9% wegen Progress, 7,1% wegen Nebenwirkungen. „Die Zahlen sprechen für die hohe Wirksamkeit und Verträglichkeit von Isatuximab-Pd“, betonte Salwender. Durch die Kombinationstherapie mit Isatuximab wurde das PFS als primärer Endpunkt um mehr als 5 Monate verlängert: Nur mit Pd behandelte Patienten überlebten median 6,47 Monate ohne Progress oder Tod, die mit Isa-Pd behandelten Teilnehmer dagegen 11,53 Monate (HR=0,596; 95%-KI: 0,436-0,814; p=0,001). Salwender wies darauf hin, dass auch therapeutisch problematische Subgruppen wie Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion, mit hohem zytogenetischem Risiko und gegenüber Lenalidomid refraktäre sowie gebrechliche Patienten einen Vorteil von der Isatuximab-Kombination hatten (2, 3). „Auch ältere und gebrechliche Patienten profitieren von der intensiveren Therapie mit Isatuximab-Pd“, betonte Salwender. Die Gesamtansprechrate wurde durch die Kombinationstherapie mit Isatuximab ebenfalls signifikant gesteigert – von nur 35,3% im Kontrollarm auf 60,4% mit Isa-Pd (p<0,0001). Die Rate kompletter Remissionen (CR) und stringenter CR verbesserte sich von 2,0% auf 4,5%, die Rate mindestens sehr guter partieller Remissionen (≥VGPR) sogar von 8,5% auf 31,8%.
Zudem wurde die Kombinationstherapie mit Isatuximab insgesamt gut vertragen, die Lebensqualität konnte unter der Therapie aufrechterhalten werden. Auch in der Gruppe gebrechlicher Patienten wurden im Vergleich zum Kontrollarm nicht vermehrt Therapieabbrüche registriert (3).
Die Einführung neuer Substanzen in die Behandlung des Multiplen Myeloms hat sich bislang direkt auf eine verbesserte Prognose ausgewirkt, konstatierte Prof. Dr. Katja Weisel, Hamburg. Dank der Neuentwicklungen konnte das Überleben betroffener Patienten in den letzten 15 Jahren von im Median drei auf aktuell acht bis zehn Jahre verlängert werden (4). Dennoch besteht laut Weisel weiterhin Bedarf an neuen Therapieoptionen, um einerseits in früheren Behandlungslinien den Anteil an tiefen und anhaltenden Remissionen noch weiter zu verbessern und um in der Salvage-Therapie rezidivierter und refraktärer Patienten neue Medikamente einsetzen zu können, wenn die effektivsten Substanzen nun schon oft in Kombination bereits zum Einsatz kamen. Die Auswahl der Medikamente insbesondere im Rezidiv richtet sich zum einen nach den in der ersten Linie eingesetzten Regimen, zum anderen sind patienteneigene Faktoren wie Komorbiditäten, Alter und Fitness sowie Aggressivität und Verlauf der Erkrankung zu berücksichtigen. „Wir brauchen heute angesichts der zahlreichen Optionen einen guten Kompass, um unsere Patienten durch eine optimale Myelomtherapie zu führen“, resümierte Weisel.
Quelle: Sanofi Deutschland
Literatur:
(1) Fachinformation Sarclisa®, Stand Mai 2020
(2) Attal M et al. Isatuximab plus pomalidomide and low-dose dexamethasone versus pomalidomide and low-dose dexamethasone in patients with relapsed and refractory multiple myeloma (ICARIA-MM): a randomized, multicentre, open-label, phase 3 study. Lancet 2019; https://www.doi.org/10.1016/S0140-6736(19)32556-5
(3) Schjesvold F et al. Isatuximab plus pomalidomide and dexamethasone in frail patients with relapsed/refractory multiple myeloma: ICARIA-MM subgroup analysis. ASH 2020; Abstr. 1411
(4) Fonseca et al. 2017: Trends in overall survival and costs of multiple myeloma, 2000-2014; www.doi.org/10.1038/leu.2016.380
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