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Multiples Myelom: Nach Vortherapie jetzt auch oraler Proteasom-Inhibitor verfügbar
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Die Herausforderung der Behandlung das multiplen Myeloms besteht u.a. darin, dass 95% der Patienten nach einer Erstlinientherapie rezidivieren bzw. progredient werden, da die verfügbaren Therapien Selektionsdruck "im darwinischen Sinne" ausüben, erklärte Dr. med. Elias Mai, Heidelberg. Die zunehmende Resistenz der Myelom-Zellen führe dann dazu, dass die Heterogenität der Erkrankung durch weitere Subklone wächst und sich die Intervalle der Remission im Therapieverlauf verkürzen. Dieser Entwicklung wird durch frühzeitig eingesetzte Kombinationstherapien begegnet, so Mai. Welcher Patient von welcher der zahlreichen Substanzen bzw. Kombinationen im Rezidiv profitiere, sei abhängig von patientenindividuellen Faktoren wie Alter, Komorbiditäten, Ansprechen auf vorherige Therapien sowie Verträglichkeit der Therapien. Ziel sei immer eine funktionelle Heilung bzw. Chronifizierung mit möglichst minimalen Einschränkungen/Nebenwirkungen.
Mit der wachsenden Zahl verschiedener Kombinationstherapien stellt sich u.a. die Frage nach der Sequenz in Abhängigkeit vom individuellen Krankheitsverlauf. Bei der Beurteilung, welche Patienten in welchem Ausmaß von einer bestimmten Therapie profitieren können, ist die detaillierte Betrachtung der Studienergebnisse hilfreich, meinte Prof. Dr. Jens Hillengaß, Heidelberg. In der zulassungsrelevanten TOURMALINE-MM1-Studie erhielten 722 erwachsene Patienten mit rezidiviertem und/oder refraktärem Multiplen Myelom nach 1-3 anderen Therapieregimen als Vorbehandlung bis zur Progression oder inakzeptablen Nebenwirkungen entweder Ixazomib in Kombination mit Lenalidomid und Dexamethason (Rd) oder Plazebo + Rd. Nach eine medianen Beobachtungszeit von 14,7 Monaten brachte Ixacomid +RD einen signifikanten Vorteil von 6 Monaten im medianen PFS (Progression free survival) versus Plazebo, berichtete Hillengaß. Dabei profitierten alle präspezifizierten Subgruppen, darunter auch ältere Patienten, Patienten mit mittelschwer eingeschränkter Nierenfunktion sowie ungünstigen Prognosefaktoren, von diesem Dreifach-Regime (1). Insgesamt sprachen mehr als drei Viertel (78%) der Patienten auf Ixacomib+Rd an, darunter 48% mit einer kompletten und sehr guten partiellen Ansprechrate (CR und VGPR) versus 39% unter Plazebo+Rd.
Eine Post-hoc-Analyse der TOURMAINLE-MM1-Studie deckte zudem auf, dass ein schnelles Ansprechen nicht unbedingt Prädiktor für einen günstigen Krankheitsverlauf sein muss: Vielmehr konnte eine längere Ansprechdauer erzielt werden, wenn die Response später erreicht wurde (2). Laut Hillengaß sollte diese Therapie deshalb bei „langsamem Ansprechen“ nicht vorzeitig abgebrochen, sondern die Patienten zum Fortsetzen motiviert werden – zumal die Post-hoc-Analyse auch gezeigt hatte, dass das beste Ansprechen bei Late-Respondern nicht auf Kosten der Verträglichkeit erzielt wurde.
Ute Ayazpoor
Mit der wachsenden Zahl verschiedener Kombinationstherapien stellt sich u.a. die Frage nach der Sequenz in Abhängigkeit vom individuellen Krankheitsverlauf. Bei der Beurteilung, welche Patienten in welchem Ausmaß von einer bestimmten Therapie profitieren können, ist die detaillierte Betrachtung der Studienergebnisse hilfreich, meinte Prof. Dr. Jens Hillengaß, Heidelberg. In der zulassungsrelevanten TOURMALINE-MM1-Studie erhielten 722 erwachsene Patienten mit rezidiviertem und/oder refraktärem Multiplen Myelom nach 1-3 anderen Therapieregimen als Vorbehandlung bis zur Progression oder inakzeptablen Nebenwirkungen entweder Ixazomib in Kombination mit Lenalidomid und Dexamethason (Rd) oder Plazebo + Rd. Nach eine medianen Beobachtungszeit von 14,7 Monaten brachte Ixacomid +RD einen signifikanten Vorteil von 6 Monaten im medianen PFS (Progression free survival) versus Plazebo, berichtete Hillengaß. Dabei profitierten alle präspezifizierten Subgruppen, darunter auch ältere Patienten, Patienten mit mittelschwer eingeschränkter Nierenfunktion sowie ungünstigen Prognosefaktoren, von diesem Dreifach-Regime (1). Insgesamt sprachen mehr als drei Viertel (78%) der Patienten auf Ixacomib+Rd an, darunter 48% mit einer kompletten und sehr guten partiellen Ansprechrate (CR und VGPR) versus 39% unter Plazebo+Rd.
Eine Post-hoc-Analyse der TOURMAINLE-MM1-Studie deckte zudem auf, dass ein schnelles Ansprechen nicht unbedingt Prädiktor für einen günstigen Krankheitsverlauf sein muss: Vielmehr konnte eine längere Ansprechdauer erzielt werden, wenn die Response später erreicht wurde (2). Laut Hillengaß sollte diese Therapie deshalb bei „langsamem Ansprechen“ nicht vorzeitig abgebrochen, sondern die Patienten zum Fortsetzen motiviert werden – zumal die Post-hoc-Analyse auch gezeigt hatte, dass das beste Ansprechen bei Late-Respondern nicht auf Kosten der Verträglichkeit erzielt wurde.
Ute Ayazpoor
Quelle: Presse-Roundtable „Die aktuelle Therapielandaschaft n der Behandlung des Multiplen Myeloms: Der Beginn einer neuen Zeitrechnung?“, Frankfurt, 10.5.2017, Veranstalter: Takeda
Literatur:
(1) Moreau P et al., N Engl J Med 2016;374:1621-34
(2) Garderet L et al., Abstract 2134, ASH 2016, December 2016, San Diego, Kalifornien, USA / Bodd 2016; 128:2134
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