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Medizin
09. Juni 2020 Mammakarzinom: Wirksamkeit von Trastuzumab Emtansin in der Post-Neoadjuvanz erneut bestätigt
Die Zulassungsstudie KATHERINE untersuchte die Wirksamkeit und Sicherheit des post-neoadjuvanten Einsatzes von Trastuzumab Emtansin gegenüber Trastuzumab (Herceptin®) bei Patienten mit HER2-positivem Mammakarzinom, bei denen die neoadjuvante Taxan-haltige und HER2-gerichtete Therapie nicht zu einer pathologischen Komplettremission (pCR) in Brust und Axilla führte (3). Die Studiendaten zeigen, dass die 3-Jahres-iDFS (invasiv krankheitsfreies Überleben)-Rate von 77,0% unter Trastuzumab auf 88,3% unter Trastuzumab Emtansin verbessert werden konnte. Dies entspricht einer signifikanten und klinisch bedeutsamen Reduktion des Rezidiv- bzw. Sterberisikos um 50,0% (HR: 0,50; 95%-KI: 0,39-0,64; p < 0,001) (3).
HER2-Status im Resttumor hat keinen Einfluss auf Wirksamkeit
Welchen Einfluss adjuvante Strahlentherapie (ART), Hormonrezeptorstatus (HR+ vs. HR-/unbekannt) oder HER2-Status bei erneuter Untersuchung des Tumorgewebes des OP-Resektats auf den Behandlungserfolg haben, wurde in einer Subgruppenanalyse der KATHERINE-Studie überprüft. Insgesamt erhielten in der Studie 82,0% der Patienten eine ART und/oder eine Hormontherapie (HT; 71,0%). Betrachtet man nur die HR+-Patienten (1.074), erhielten 97% (1.037) eine HT, aufgeteilt auf 525 Patienten (98,3%) im Trastuzumab Emtansin und 512 (94,8%) im Herceptin-Arm.
Unabhängig von ART und HR-Status war der iDFS-Vorteil konsistent mit dem der Primäranalyse. Außerdem wurden bei der Kombinationsbehandlung aus HT + Trastuzumab Emtansin keine neuen Sicherheitssignale beobachtet (1).
Von 845 Patienten mit prä-neoadjuvanter Biopsie und chirurgischen HER2-Statusdaten wiesen 70 (8,3%) eine Resterkrankung auf, die bei erneuter Prüfung des OP-Resektats als HER2- (d.h. HER2- oder IHC 0-1+/ISH unbekannt) angesehen wurde. Innerhalb dieser Gruppe gab es unter Trastuzumab Emtansin (28 Patienten) keine iDFS-Ereignisse verglichen mit 11 Ereignissen in der Trastuzumab Gruppe (42 Patienten). Die Ergebnisse legen nahe, dass eine Retestung des HER2-Status aus dem Tumorrest im post-neoadjuvanten Setting nicht notwendig ist und Trastuzumab Emtansin auch bei Patienten mit (zum Zeitpunkt der Operation) HER2-negativer Resterkrankung wirksam ist (1).
Post-neoadjuvanter Therapieerfolg unabhängig von Biomarker-Expression
Anhand von prognostischen Biomarkern können Aussagen über den voraussichtlich erwarteten Krankheitsverlauf gemacht werden. Dieses hochaktuelle Thema greift eine explorative Analyse der KATHERINE-Studie auf. Darin wurde der potenzielle Einfluss verschiedener Biomarker auf den Therapieerfolg mit Trastuzumab Emtansin im post-neoadjuvanten Setting untersucht. Bei 1.363 Patienten (91,7%) wurde der PIK3CA-Mutationsstatus untersucht. Dabei zeigte sich der iDFS-Vorteil von Trastuzumab Emtansin unabhängig davon, ob eine PIK3CA-Mutation vorlag oder nicht (mit Mutation: HR=0,54; 95%-KI: 0,23-0,90 vs. ohne Mutation: HR=0,48; 95%-KI: 0,35-0,65) (2). Zudem wurde anhand chirurgischer Proben von 815 Patienten untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen der Expression der Biomarker HER2 sowie PD-L1 und der Wirksamkeit von Trastuzumab Emtansin vorliegt. Eine hohe vs. niedrige HER2-Expression war mit einem schlechteren Ergebnis innerhalb des Trastuzumab-Arms assoziiert (HR=2,02; 95%-KI: 1,32-3,11), jedoch nicht innerhalb des Trastuzumab Emtansin-Armes (HR=1,01; 95%-KI: 0,56-1,83). Auch für den Biomarker PD-L1 hatte eine hohe oder niedrige Expression keinen Einfluss auf den Therapieerfolg (HR=1,05; 95%-KI: 0,59-1,87), im Gegensatz zum Trastuzumab-Arm (HR=0,66; 95%-KI: 0,44-1,00). Somit scheint der Nutzen von Trastuzumab Emtansin in der Post-Neoadjuvanz unabhängig von allen untersuchten Biomarkern zu sein (2).
HER2-Status im Resttumor hat keinen Einfluss auf Wirksamkeit
Welchen Einfluss adjuvante Strahlentherapie (ART), Hormonrezeptorstatus (HR+ vs. HR-/unbekannt) oder HER2-Status bei erneuter Untersuchung des Tumorgewebes des OP-Resektats auf den Behandlungserfolg haben, wurde in einer Subgruppenanalyse der KATHERINE-Studie überprüft. Insgesamt erhielten in der Studie 82,0% der Patienten eine ART und/oder eine Hormontherapie (HT; 71,0%). Betrachtet man nur die HR+-Patienten (1.074), erhielten 97% (1.037) eine HT, aufgeteilt auf 525 Patienten (98,3%) im Trastuzumab Emtansin und 512 (94,8%) im Herceptin-Arm.
Unabhängig von ART und HR-Status war der iDFS-Vorteil konsistent mit dem der Primäranalyse. Außerdem wurden bei der Kombinationsbehandlung aus HT + Trastuzumab Emtansin keine neuen Sicherheitssignale beobachtet (1).
Von 845 Patienten mit prä-neoadjuvanter Biopsie und chirurgischen HER2-Statusdaten wiesen 70 (8,3%) eine Resterkrankung auf, die bei erneuter Prüfung des OP-Resektats als HER2- (d.h. HER2- oder IHC 0-1+/ISH unbekannt) angesehen wurde. Innerhalb dieser Gruppe gab es unter Trastuzumab Emtansin (28 Patienten) keine iDFS-Ereignisse verglichen mit 11 Ereignissen in der Trastuzumab Gruppe (42 Patienten). Die Ergebnisse legen nahe, dass eine Retestung des HER2-Status aus dem Tumorrest im post-neoadjuvanten Setting nicht notwendig ist und Trastuzumab Emtansin auch bei Patienten mit (zum Zeitpunkt der Operation) HER2-negativer Resterkrankung wirksam ist (1).
Post-neoadjuvanter Therapieerfolg unabhängig von Biomarker-Expression
Anhand von prognostischen Biomarkern können Aussagen über den voraussichtlich erwarteten Krankheitsverlauf gemacht werden. Dieses hochaktuelle Thema greift eine explorative Analyse der KATHERINE-Studie auf. Darin wurde der potenzielle Einfluss verschiedener Biomarker auf den Therapieerfolg mit Trastuzumab Emtansin im post-neoadjuvanten Setting untersucht. Bei 1.363 Patienten (91,7%) wurde der PIK3CA-Mutationsstatus untersucht. Dabei zeigte sich der iDFS-Vorteil von Trastuzumab Emtansin unabhängig davon, ob eine PIK3CA-Mutation vorlag oder nicht (mit Mutation: HR=0,54; 95%-KI: 0,23-0,90 vs. ohne Mutation: HR=0,48; 95%-KI: 0,35-0,65) (2). Zudem wurde anhand chirurgischer Proben von 815 Patienten untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen der Expression der Biomarker HER2 sowie PD-L1 und der Wirksamkeit von Trastuzumab Emtansin vorliegt. Eine hohe vs. niedrige HER2-Expression war mit einem schlechteren Ergebnis innerhalb des Trastuzumab-Arms assoziiert (HR=2,02; 95%-KI: 1,32-3,11), jedoch nicht innerhalb des Trastuzumab Emtansin-Armes (HR=1,01; 95%-KI: 0,56-1,83). Auch für den Biomarker PD-L1 hatte eine hohe oder niedrige Expression keinen Einfluss auf den Therapieerfolg (HR=1,05; 95%-KI: 0,59-1,87), im Gegensatz zum Trastuzumab-Arm (HR=0,66; 95%-KI: 0,44-1,00). Somit scheint der Nutzen von Trastuzumab Emtansin in der Post-Neoadjuvanz unabhängig von allen untersuchten Biomarkern zu sein (2).
Quelle: Roche
Literatur:
(1) Loibl S et al., ESMO 2020, oral Presentation.
(2) Denkert C et al., ASCO 2020, Abstract 502.
(3) von Minckwitz G et al., NEJM 2019, 380: 617-628.
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