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Medizin
19. Juli 2018 Immuntherapie für Kinder mit ALL
„Der Ersatz von Elementen der hochintensiven Chemotherapie durch eine Immuntherapie könnte Kinder vor Schaden bewahren und dabei möglicherweise sogar die Leukämiekontrolle verbessern“, sagt der Leiter der Therapiestudie, Prof. Dr. Martin Schrappe, Kiel.
Insgesamt erkranken jährlich ca. 600 Säuglinge, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren an dieser Form der Leukämie. Die ALL-Berlin-Frankfurt-Münster (BFM)-Studiengruppe unter Leitung von Prof. Schrappe ist federführend in einem der weltweit größten Konsortien zur Behandlung der ALL im Kindesalter; die erzielten Fortschritte in Diagnostik, Überwachung und Therapie sind international hochgeachtet. Allerdings ist in den vergangenen Jahren klar geworden, dass allein mit den bisher verwendeten Medikamenten eine weitere deutliche Verbesserung der ca. 80%igen Heilungsrate nicht möglich sein wird. Daher sind neue Therapieformen notwendig.
Die internationale Studiengruppe, die aus 120 Kliniken in 8 Ländern besteht und vom ALL-BFM-Studienzentrum an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin I am UKSH, Campus Kiel, aus koordiniert wird, will deshalb neue Wege gehen: Erstens werden neu entdeckte Risikogruppen gezielt einer anderen Behandlung zugeführt; zweitens werden ca. 70% der Patienten mit einem neuartigen Medikament behandelt, welches das körpereigene Immunsystem aktiviert und direkt auf die Leukämiezellen lenkt. Diese neue Therapie wurde bisher nur bei Rückfall-Patienten eingesetzt und scheint enormes Potential zu besitzen. Allerdings kann auch diese Immuntherapie starke Nebenwirkungen hervorrufen, die anders sind als die, die von der Chemotherapie bekannt sind (Haarausfall, Übelkeit, Schleimhautentzündungen, etc.). „Wir müssen bei einigen Patienten mit hohem Fieber, neurologischen Symptomen und anderen vorübergehenden Organbeeinträchtigungen rechnen“, sagt Prof. Schrappe. „Dafür gibt es aber gut etablierte Vorsichts- und Behandlungsmaßnahmen, für die bereits alle beteiligten Kliniken trainiert wurden.“ Außerdem will die Studiengruppe begleitend untersuchen, warum einige Patienten möglicherweise besonders gut und andere eher nur gering ansprechen werden.
Neben der Immuntherapie wird bei Patienten mit schlechtem Therapieansprechen eine weitere, für die Behandlung der ALL ebenfalls neuartige Therapie geprüft, bei der gezielt die Maschinerie in den Leukämiezellen blockiert wird, die die nicht mehr benötigten Zellbestandteile abbaut – in der Folge gehen die bösartigen Zellen damit an ihren eigenen Abfällen zugrunde.
Unterstützt wird das Vorhaben durch eine Förderung der Deutschen Krebshilfe, die für dieses Projekt über 4 Millionen € zur Verfügung stellt.
Insgesamt erkranken jährlich ca. 600 Säuglinge, Kinder und Jugendliche bis 18 Jahren an dieser Form der Leukämie. Die ALL-Berlin-Frankfurt-Münster (BFM)-Studiengruppe unter Leitung von Prof. Schrappe ist federführend in einem der weltweit größten Konsortien zur Behandlung der ALL im Kindesalter; die erzielten Fortschritte in Diagnostik, Überwachung und Therapie sind international hochgeachtet. Allerdings ist in den vergangenen Jahren klar geworden, dass allein mit den bisher verwendeten Medikamenten eine weitere deutliche Verbesserung der ca. 80%igen Heilungsrate nicht möglich sein wird. Daher sind neue Therapieformen notwendig.
Die internationale Studiengruppe, die aus 120 Kliniken in 8 Ländern besteht und vom ALL-BFM-Studienzentrum an der Klinik für Kinder- und Jugendmedizin I am UKSH, Campus Kiel, aus koordiniert wird, will deshalb neue Wege gehen: Erstens werden neu entdeckte Risikogruppen gezielt einer anderen Behandlung zugeführt; zweitens werden ca. 70% der Patienten mit einem neuartigen Medikament behandelt, welches das körpereigene Immunsystem aktiviert und direkt auf die Leukämiezellen lenkt. Diese neue Therapie wurde bisher nur bei Rückfall-Patienten eingesetzt und scheint enormes Potential zu besitzen. Allerdings kann auch diese Immuntherapie starke Nebenwirkungen hervorrufen, die anders sind als die, die von der Chemotherapie bekannt sind (Haarausfall, Übelkeit, Schleimhautentzündungen, etc.). „Wir müssen bei einigen Patienten mit hohem Fieber, neurologischen Symptomen und anderen vorübergehenden Organbeeinträchtigungen rechnen“, sagt Prof. Schrappe. „Dafür gibt es aber gut etablierte Vorsichts- und Behandlungsmaßnahmen, für die bereits alle beteiligten Kliniken trainiert wurden.“ Außerdem will die Studiengruppe begleitend untersuchen, warum einige Patienten möglicherweise besonders gut und andere eher nur gering ansprechen werden.
Neben der Immuntherapie wird bei Patienten mit schlechtem Therapieansprechen eine weitere, für die Behandlung der ALL ebenfalls neuartige Therapie geprüft, bei der gezielt die Maschinerie in den Leukämiezellen blockiert wird, die die nicht mehr benötigten Zellbestandteile abbaut – in der Folge gehen die bösartigen Zellen damit an ihren eigenen Abfällen zugrunde.
Unterstützt wird das Vorhaben durch eine Förderung der Deutschen Krebshilfe, die für dieses Projekt über 4 Millionen € zur Verfügung stellt.
Oliver Grieve
Quelle: Universitätsklinikum Schleswig-Holstein
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