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Medizin
23. März 2020 Gynäkologische Tumoren: Resümee zu 5 Jahren PARP-Inhibition
Vor rund 5 Jahren wurde Olaparib in der Hartkapselformulierung als erster PARP-Inhibitor als Erhaltungsmonotherapie von Patientinnen mit einem Platin-sensitiven Rezidiv eines BRCA-mutierten (Keimbahn und/oder somatisch) high-grade serösen epithelialen Ovarial-, Eileiter- oder primären Peritonealkarzinoms, die vollständig oder partiell auf eine Platin-basierte Chemotherapie ansprechen, zugelassen (1). Für den Einsatz war demnach zunächst der Nachweis von BRCA1/2-Mutationen erforderlich – seit Zulassung der Olaparib Filmtabletten im Mai 2018 ist der Einsatz auch ohne Einschränkungen hinsichtlich des BRCA-Mutationsstatus möglich (2). Dennoch bleibt das Wissen um den BRCA-Status für Patientinnen weiterhin von hoher Bedeutung. „Wir müssen alle Patientinnen mit einem Ovarialkarzinom testen – bei Erstdiagnose und, falls da noch nicht erfolgt, auch in der Rezidiv-Situation. Um der Patientin die bestmögliche Therapie anbieten zu können, müssen wir den Tumor ganzheitlich verstehen. Neben der Bestimmung des histologischen Subtyps und der Ausbreitung spielt dabei der BRCA-Status für die Qualität der Therapie eine entscheidende Rolle. Die Testung sollte möglichst bereits bei Diagnosestellung vom behandelnden Arzt initiiert werden“, betonte Prof. Andreas du Bois, Essen.
SOLO1-Studie zeigt Wirksamkeit auch bei Ovarialkarzinom
Aufgrund der positiven Daten für die Erhaltungstherapie beim rezidivierten Ovarialkarzinom wurde Olaparib auch beim primär fortgeschrittenen Ovarialkarzinom untersucht. Die Ergebnisse der SOLO1-Studie zeigen: Nach 3 Jahren waren 60% der Patientinnen, die Olaparib Filmtabletten erhielten, noch rezidivfrei im Vergleich zu 27% unter Placebo (HR=0,30; 95%-KI (0,23-0,41); p < 0,001) (3). „Olaparib reduziert das Risiko für ein Rezidiv oder Tod im Vergleich zu Placebo um 70% bei Mutationsträgerinnen. Das ist ein sensationelles Ergebnis bei Patientinnen mit primär fortgeschrittenem Ovarialkarzinom“, so Schmalfeldt. Auf Basis der SOLO1-Studie wurden Olaparib Filmtabletten zur Erhaltungsmonotherapie bei Patienten mit einem BRCA-mutierten (Keimbahn und/oder somatisch) fortgeschrittenen (FIGO Stadien III-IV) high-grade epithelialen Ovarial-, Eileiter- oder primären Peritonealkarzinom, die nach einer abgeschlossenen Platin-basierten Erstlinien-Chemotherapie ein Ansprechen (vollständig oder partiell) haben, zugelassen (2).
So früh wie möglich auf BRCA-Mutationen testen
Beim Mammakarzinom steht eine Vielzahl an zielgerichteten Substanzen zur Verfügung. Wobei die Möglichkeiten beim HER2-negativen, lokal fortgeschrittenen bzw. metastasierten Mammakarzinom limitiert sind. Die PARP-Inhibition durch Olaparib Filmtabletten ist ein zielgerichteter Ansatz, der im Rahmen dieser Indikation für die Behandlung von Patientinnen mit BRCA1/2-Keimbahnmutationen seit April 2019 zugelassen ist.* In der Zulassungsstudie OlympiAD verlängerten Olaparib Filmtabletten im Vergleich zur Chemotherapie das mediane progressionsfreie Überleben statistisch signifikant (7,0 vs. 4,2 Monate) und verbesserte die Lebensqualität im Vergleich zur Chemotherapie deutlich (4). Prof. Nadia Harbeck, München, weist neben der prädiktiven BRCA-Testung auf die Notwendigkeit der therapierelevanten Diagnostik hin: „Wir müssen heute umdenken – bei der BRCA-Testung darf nicht nur automatisch an die Familienanamnese gedacht werden. Bei einem positiven BRCA-Befund in der Keimbahn bietet Olaparib den Patientinnen eine chemotherapie-freie Therapieoption.“
Weitere Einsatzmöglichkeiten von Olaparib Filmtabletten werden derzeit geprüft: Daten der Phase-III-Studien PAOLA-15 (in Kombination mit Bevacizumab), POLO6 (Pankreaskarzinom) und PROfound7 (Prostatakarzinom) wurden bereits zur Zulassung eingereicht.
* Die Patienten sollten zuvor mit einem Anthrazyklin und einem Taxan im (neo)adjuvanten oder metastasierten Setting behandelt worden
sein, es sei denn, sie waren für diese Behandlungen nicht geeignet. Patienten mit Hormonrezeptor (HR)-positivem Mammakarzinom
sollten außerdem eine Krankheitsprogression während oder nach einer vorherigen endokrinen Therapie aufweisen oder für eine endokrine
Therapie nicht geeignet sein.
SOLO1-Studie zeigt Wirksamkeit auch bei Ovarialkarzinom
Aufgrund der positiven Daten für die Erhaltungstherapie beim rezidivierten Ovarialkarzinom wurde Olaparib auch beim primär fortgeschrittenen Ovarialkarzinom untersucht. Die Ergebnisse der SOLO1-Studie zeigen: Nach 3 Jahren waren 60% der Patientinnen, die Olaparib Filmtabletten erhielten, noch rezidivfrei im Vergleich zu 27% unter Placebo (HR=0,30; 95%-KI (0,23-0,41); p < 0,001) (3). „Olaparib reduziert das Risiko für ein Rezidiv oder Tod im Vergleich zu Placebo um 70% bei Mutationsträgerinnen. Das ist ein sensationelles Ergebnis bei Patientinnen mit primär fortgeschrittenem Ovarialkarzinom“, so Schmalfeldt. Auf Basis der SOLO1-Studie wurden Olaparib Filmtabletten zur Erhaltungsmonotherapie bei Patienten mit einem BRCA-mutierten (Keimbahn und/oder somatisch) fortgeschrittenen (FIGO Stadien III-IV) high-grade epithelialen Ovarial-, Eileiter- oder primären Peritonealkarzinom, die nach einer abgeschlossenen Platin-basierten Erstlinien-Chemotherapie ein Ansprechen (vollständig oder partiell) haben, zugelassen (2).
So früh wie möglich auf BRCA-Mutationen testen
Beim Mammakarzinom steht eine Vielzahl an zielgerichteten Substanzen zur Verfügung. Wobei die Möglichkeiten beim HER2-negativen, lokal fortgeschrittenen bzw. metastasierten Mammakarzinom limitiert sind. Die PARP-Inhibition durch Olaparib Filmtabletten ist ein zielgerichteter Ansatz, der im Rahmen dieser Indikation für die Behandlung von Patientinnen mit BRCA1/2-Keimbahnmutationen seit April 2019 zugelassen ist.* In der Zulassungsstudie OlympiAD verlängerten Olaparib Filmtabletten im Vergleich zur Chemotherapie das mediane progressionsfreie Überleben statistisch signifikant (7,0 vs. 4,2 Monate) und verbesserte die Lebensqualität im Vergleich zur Chemotherapie deutlich (4). Prof. Nadia Harbeck, München, weist neben der prädiktiven BRCA-Testung auf die Notwendigkeit der therapierelevanten Diagnostik hin: „Wir müssen heute umdenken – bei der BRCA-Testung darf nicht nur automatisch an die Familienanamnese gedacht werden. Bei einem positiven BRCA-Befund in der Keimbahn bietet Olaparib den Patientinnen eine chemotherapie-freie Therapieoption.“
Weitere Einsatzmöglichkeiten von Olaparib Filmtabletten werden derzeit geprüft: Daten der Phase-III-Studien PAOLA-15 (in Kombination mit Bevacizumab), POLO6 (Pankreaskarzinom) und PROfound7 (Prostatakarzinom) wurden bereits zur Zulassung eingereicht.
* Die Patienten sollten zuvor mit einem Anthrazyklin und einem Taxan im (neo)adjuvanten oder metastasierten Setting behandelt worden
sein, es sei denn, sie waren für diese Behandlungen nicht geeignet. Patienten mit Hormonrezeptor (HR)-positivem Mammakarzinom
sollten außerdem eine Krankheitsprogression während oder nach einer vorherigen endokrinen Therapie aufweisen oder für eine endokrine
Therapie nicht geeignet sein.
Quelle: AstraZeneca / MSD
Literatur:
(1) Fachinformation Lynparza® 50 mg Hartkapseln. Stand Oktober 2019.
(2) Fachinformation Lynparza® 100 mg/- 150mg Filmtabletten. Stand Oktober 2019.
(3) Moore K et al. N Engl J Med 2018; 379: 2495-505.
(4) Robson M et al. N Engl J Med 2017; 377: 523-533.
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