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Medizin
14. Juni 2017 Seite 1/2
Cholangiokarzinom: Molekulare Ursachen bei Mäusen
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In der Leber können zwei verschiedene Arten von Krebs entstehen. Die häufigeren bösartigen Tumoren entwickeln sich aus den Leberzellen selbst und bilden das Hepatozelluläre Karzinom. Seltener treten Gallengangskarzinome in der Leber auf, die entweder aus Gallengangszellen oder aus entdifferenzierten Leberzellen hervorgehen. Beide Krebsarten lassen sich schlecht behandeln – und werden in den letzten Jahren immer häufiger diagnostiziert. In den USA sind sie heute die zweithäufigste Krebstodesursache und die Krebsart der am schnellsten steigenden Neuerkrankungsrate.
„Bislang hatten wir kaum Hinweise darauf, was Gallengangskarzinome begünstigt, und deshalb auch keine Möglichkeit, diesen Prozess mit Medikamenten gezielt aufzuhalten“, sagt Mathias Heikenwälder vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). „Mit unserer aktuellen Arbeit haben wir nicht nur einen wichtigen Signalweg identifiziert, der Gallengangszellen entarten lässt – sondern wir zeigen auch gleich mehrere Möglichkeiten, diesen krebsfördernden Prozess zu unterbrechen.“
An der aktuellen Studie waren neben Heikenwälders Kollegen Dirk Haller von der Technischen Universität auch Forscher vom Helmholtz Zentrum München, vom Universitätsklinikum Tübingen und der Eberhard Karls Universität Tübingen maßgeblich beteiligt. Die Wissenschaftler untersuchten zunächst Leber-Gewebeproben sowohl von Mäusen als auch von Menschen. Dabei entdeckten sie in der Umgebung von Gallengangskarzinomen immer besonders hohe Konzentrationen schädlicher hochreaktiver Sauerstoffverbindungen.
Aggressive Sauerstoffverbindungen als Ursache?
Die aggressiven Sauerstoffverbindungen („ROS“, reactive oxygene species) sind ein typisches Kennzeichen entzündlich veränderten Lebergewebes, etwa bei Virushepatitis oder bei Alkoholmissbrauch. Diese Krankheitsbilder stehen mit erhöhtem Leberkrebsrisiko in Verbindung.
Die Forscher wollten nun wissen, ob die hohen ROS-Konzentrationen ursächlich und spezifisch die Entstehung von Gallengangskarzinomen fördern und ob sie gleichermaßen Leberzellkrebs begünstigen. An der Technischen Universität München gelang es Dirk Haller, Mäuse mit einem spezifischen Defekt in den Mitochondrien der Leber zu züchten. Das führt zu einer hohen Konzentration der aggressiven Sauerstoffverbindungen und simuliert damit die Situation in einer schwer geschädigten Leber.
Nachdem diese Tiere einige Wochen alt waren, fanden sich in ihren Lebern tatsächlich vor allem zahlreiche Wachstumsherde von Gallengangszellen, die Pathologen zweifelsfrei als Krebsvorstufen identifizieren konnten und die auch Tumorstammzellen enthielten. In der Umgebung dieser Wachstumsherde entdeckten die Forscher besonders viele Kupfferzellen. Diese Fresszellen der Leber produzieren den Botenstoff TNF, der wachstumsfördernd auf umgebende Zellen wirkt. TNF aktiviert das Enzym JNK und löst dadurch überschießendes Wachstum der Gallengangszellen aus.
Mäuse dagegen, die keinen TNF-Rezeptor produzieren können, waren vor dem unkontrollierten Wachstum der Gallengangszellen geschützt, ihre Lebern weniger geschädigt und die Tiere lebten länger.
„Bislang hatten wir kaum Hinweise darauf, was Gallengangskarzinome begünstigt, und deshalb auch keine Möglichkeit, diesen Prozess mit Medikamenten gezielt aufzuhalten“, sagt Mathias Heikenwälder vom Deutschen Krebsforschungszentrum (DKFZ). „Mit unserer aktuellen Arbeit haben wir nicht nur einen wichtigen Signalweg identifiziert, der Gallengangszellen entarten lässt – sondern wir zeigen auch gleich mehrere Möglichkeiten, diesen krebsfördernden Prozess zu unterbrechen.“
An der aktuellen Studie waren neben Heikenwälders Kollegen Dirk Haller von der Technischen Universität auch Forscher vom Helmholtz Zentrum München, vom Universitätsklinikum Tübingen und der Eberhard Karls Universität Tübingen maßgeblich beteiligt. Die Wissenschaftler untersuchten zunächst Leber-Gewebeproben sowohl von Mäusen als auch von Menschen. Dabei entdeckten sie in der Umgebung von Gallengangskarzinomen immer besonders hohe Konzentrationen schädlicher hochreaktiver Sauerstoffverbindungen.
Aggressive Sauerstoffverbindungen als Ursache?
Die aggressiven Sauerstoffverbindungen („ROS“, reactive oxygene species) sind ein typisches Kennzeichen entzündlich veränderten Lebergewebes, etwa bei Virushepatitis oder bei Alkoholmissbrauch. Diese Krankheitsbilder stehen mit erhöhtem Leberkrebsrisiko in Verbindung.
Die Forscher wollten nun wissen, ob die hohen ROS-Konzentrationen ursächlich und spezifisch die Entstehung von Gallengangskarzinomen fördern und ob sie gleichermaßen Leberzellkrebs begünstigen. An der Technischen Universität München gelang es Dirk Haller, Mäuse mit einem spezifischen Defekt in den Mitochondrien der Leber zu züchten. Das führt zu einer hohen Konzentration der aggressiven Sauerstoffverbindungen und simuliert damit die Situation in einer schwer geschädigten Leber.
Nachdem diese Tiere einige Wochen alt waren, fanden sich in ihren Lebern tatsächlich vor allem zahlreiche Wachstumsherde von Gallengangszellen, die Pathologen zweifelsfrei als Krebsvorstufen identifizieren konnten und die auch Tumorstammzellen enthielten. In der Umgebung dieser Wachstumsherde entdeckten die Forscher besonders viele Kupfferzellen. Diese Fresszellen der Leber produzieren den Botenstoff TNF, der wachstumsfördernd auf umgebende Zellen wirkt. TNF aktiviert das Enzym JNK und löst dadurch überschießendes Wachstum der Gallengangszellen aus.
Mäuse dagegen, die keinen TNF-Rezeptor produzieren können, waren vor dem unkontrollierten Wachstum der Gallengangszellen geschützt, ihre Lebern weniger geschädigt und die Tiere lebten länger.
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