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Infothek: Immunonkologie

Immunonkologie

Immunonkologie – alter Ansatz und moderne Medizin

Die Idee, das körpereigene Immunsystem so zu stimulieren, dass es Neoplasien bekämpft, reicht bis in die Medizin der Antike zurück. Im 18. und 19. Jahrhundert wurden vielversprechende Experimente durchgeführt, doch in den 1970er Jahren galt die Theorie, man könne mit spezifischen Substanzen das Immunsystem stimulieren, den Krebs anzugreifen, als widerlegt. Erst in den letzten Jahren konnte sich die Immunonkologie als eigenständige Subdisziplin etablieren.

Was ist der aktuelle Stand der Forschung auf dem Gebiet der Immuntherapie?

Die Forscher konzentrieren sich auf mehrere wichtige Bereiche, um die Immuntherapie zu verbessern, darunter:
 
  • Suche nach Lösungen für Resistenzen.
  • Forscher testen Kombinationen aus Immun-Checkpoint-Inhibitoren und anderen Arten von Immuntherapie, gezielter Therapie und Strahlentherapie, um Resistenzen gegen die Immuntherapie zu überwinden.
  • Suche nach Möglichkeiten zur Vorhersage des Ansprechens auf eine Immuntherapie.
  • Nur ein kleiner Teil der Patienten, die eine Immuntherapie erhalten, spricht auf die Behandlung an. Die Suche nach Möglichkeiten zur Vorhersage, welche Menschen auf die Behandlung ansprechen werden, ist ein bedeutendes Forschungsgebiet.
  • Mehr darüber zu erfahren, wie Krebszellen die Immunreaktionen gegen sie umgehen oder unterdrücken.
  • Ein besseres Verständnis dafür, wie Krebszellen das Immunsystem umgehen, könnte zur Entwicklung neuer Medikamente führen, die diese Prozesse blockieren.
  • Wie lassen sich die Nebenwirkungen einer Behandlung mit Immuntherapie verringern?

In unserer Infothek Immunonkologie lesen Sie die aktuellen Entwicklungen und Studien rund um immunonkologische Therapien!

  • CAR-T-Zell-Therapie
  • neue Therapien
  • wirksame Substanzen
  • Inhibition von PD-L-1
  • Nebenwirkungen uvm.

Welche Therapien werden in der Onkologie eingesetzt?

Derzeit kennt die Onkologie 5 verschiedene Ansätze der Krebstherapie:
 
  • Operation,
  • Chemotherapie,
  • Strahlentherapie,
  • zielgerichte Therapie und die
  • immunonkologische Therapie.

Wodurch unterscheidet sich die Immunonkologie von anderen Krebstherapien?

Während Operationen, Chemotherapie, Strahlentherapie und zielgerichte Therapien sich gegen einen Tumor bzw. Krebszellen richten, verfolgt die Immunonkologie einen anderen Ansatz. Die Krebsimmuntherapie stimuliert die Immunabwehr des eigenen Körpers.

Wie funktioniert Immunonkologie?

Im Rahmen seiner normalen Funktion erkennt und zerstört das Immunsystem abnorme Zellen und verhindert oder hemmt wahrscheinlich das Wachstum vieler Krebsarten. So finden sich manchmal Immunzellen in und um Tumoren herum. Diese Zellen, die tumorinfiltrierenden Lymphozyten oder TILs, sind ein Zeichen dafür, dass das Immunsystem auf den Tumor reagiert. Menschen, deren Tumor TILs enthält, geht es oft besser als Menschen, deren Tumor keine TILs enthält.

Vor welchen Herausforderungen steht die Immunonkologie?
Auch wenn das Immunsystem das Krebswachstum verhindern oder verlangsamen kann, haben Krebszellen Möglichkeiten, die Zerstörung durch das Immunsystem zu umgehen: Krebszellen
 
  • besitzen Genveränderungen, die sie für das Immunsystem weniger sichtbar machen,
  • verfügen über Proteine auf ihrer Oberfläche, die zur Ausschaltung von Immunzellen führen,
  • können gesunde Zellen im Bereich des Tumors transformieren, sodass  dass die immunsystemische Reaktion auf die Krebszellen beeinträchtigt wird.

Welche Arten der Immuntherapie gibt es?

Zur Behandlung von Krebs werden verschiedene Arten der Immuntherapie eingesetzt. Dazu gehören:
 
  • Immun-Checkpoint-Inhibitoren, d. h. spezifische Wirkstoffe, die Immun-Checkpoints inhibieren. Durch ihre Inhibition ermöglichen diese Wirkstoffe den Immunzellen eine stärkere Reaktion auf den Krebs.
  • Die T-Zell-Transfer-Therapie ist eine Form der Immuntherapie, bei der die eigenen Immunzellen besser in der Lage sind, Krebs zu bekämpfen. Es gibt 2 Hauptarten der T-Zell-Transfertherapie: die Therapie mit tumorinfiltrierenden Lymphozyten (TIL) und die CAR-T-Zell-Therapie. Bei beiden werden die eigenen Immunzellen entnommen, eine große Anzahl dieser Zellen im Labor gezüchtet und anschließend i.v. verabreicht. Synoynme: adoptive Zelltherapie, adoptive Immuntherapie oder Immunzelltherapie.
  • Bei monoklonalen Antikörpern handelt es sich um künstlich hergestellte Moleküle, die darauf ausgelegt sind, bestimmte Merkmale auf Krebszellen anzugreifen. Diese Krebstherapie soll die Art und Weise nachahmen, wie Antikörper, die von B-Zellen des Immunsystems produziert werden, genetische Merkmale, Antigene, auf Bakterien oder infektiösen Zellen aufspüren und angreifen. Monoklonale Antikörper sind so konzipiert, dass sie bestimmte Proteine auf Krebszellen aufspüren, die mit dem Wachstum dieser Zellen verbunden sind. Sie können auch eingesetzt werden, um Chemo- oder Strahlentherapien direkt auf die Krebszellen zu übertragen.
  • Behandlungsimpfstoffe, die gegen Krebs wirken, indem sie die Reaktion des Immunsystems auf die Krebszellen verstärken. Behandlungsimpfstoffe unterscheiden sich von denen, die zur Vorbeugung von Krankheiten dienen.
  • Modulatoren des Immunsystems, die die körpereigene Immunreaktion gegen Krebs verstärken. Einige dieser Wirkstoffe wirken auf bestimmte Teile des Immunsystems, während andere das Immunsystem auf eine allgemeinere Weise beeinflussen.

Was sind die Nebenwirkungen der Immuntherapie?

Eine Immuntherapie kann wie auch Strahlen- oder Chemotherapie Nebenwirkungen nach sich ziehen. Viele davon treten auf, wenn das Immunsystem, das zur Bekämpfung des Krebses hochgefahren wurde, auch gegen gesunde Zellen und Gewebe im Körper vorgeht. Häufige Nebenwirkungen sind: Grippesymptome, Schmerzen, Schwellungen u.a.
 
Header Bildquelle: © JuanGaertner - stock.adobe.com

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