Pharmapreise unter Dauerstress
Es spricht vieles dafür, dass die politische Luft für Arzneimittelpreise in Zukunft noch dünner werden wird. Im März 2015 hatte sich bereits die Europaregion der Weltgesundheitsorganisation in Kopenhagen getroffen. Es ging um die Frage, wie sich die Länder in Zukunft die immer teurer werdenden Arzneimittel leisten können. Ergebnis war, dass nur wenige Länder Methoden und Verfahren anwenden, um den Patientenzugang zu neuen Arzneimitteln zu ermöglichen und dabei gleichzeitig deren Kosten für die Gesundheitssysteme im Griff zu behalten.
Die Art und Weise, in denen in manchen Ländern Pharmapreise mit den Herstellern verhandelt werden, erscheinen der WHO Europa-Region regelmäßig als undurchsichtig und intransparent. Die WHO-Studie stellt fest, dass die Länder ihre Kooperationen festigen und mehr Erfahrungen austauschen müssen. Damit soll vor allem Transparenz gesichert werden. Erst danach wird die Preis- und Erstattungspolitik im Sinne eines verbesserten Patientenzugangs und der Bezahlbarkeit erfolgreicher werden.
Pharmapreise auf dem G7-Gipfel
Um das Thema auf der politischen Agenda weiter zu befördern, wurde Frankreichs Premierminister Francois Hollande gebeten, die Teilnehmer des G7-Gipfels in Japan zu bitten, eine internationale Pharma-Strategie zu formulieren. Sie soll besseren Zugang für Patienten zu neuen Arzneimitteln sicherstellen und zugleich die Kostenspirale stoppen.
Die Kosten von Arzneimitteln werden inzwischen weltweit als Problem gesehen wird und sind auf der Agenda der ganz großen Politik angekommen. Die geforderten Preise werden immer öfter als überhöht und nicht mehr nachvollziehbar wahrgenommen. Das Hinterfragen unerklärlicher oder ungerechtfertigter Preiserhöhungen von Pharma-Unternehmen wird zum globalen Trend. Besonders ungewöhnlich erscheint aus europäischer Sicht, dass dieses Thema sogar in den US-amerikanischen Präsidentschaftswahlkampf Einzug gehalten hat.
Es stellt sich die Frage, ob es Pharma-Unternehmen gelingt, sachgerecht gegenzusteuern. Im Grundsatz sind zwei Optionen erkennbar: Die Industrie kann ihre Preispolitik umstellen und billiger werden oder sich anderen, sinnvolleren, Geschäftsmodellen zuwenden. Viele sind sich heute sicher, dass die Pharmaindustrie wesentlich mehr kann, als nur Arzneimittel zu verkaufen.
Am 27. / 28. Oktober treffen sich Entscheider und Gestalter aus Pharma-Unternehmen zum ersten Pharma-Colloquium (www.Pharma-Colloquium.de). In dieser gemeinsamen DenkWerkstatt soll überlegt werden, wie die weitreichenden Fähigkeiten, das umfassende Wissen und die vorhandenen Ressourcen von Arzneimittelherstellern für eine bessere Patientenversorgung eingesetzt werden können.
Quelle: Innov8
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