28. Mai 2014 Experte: Strafe für versäumte Früherkennung ist "Katastrophe"
Der Bremer Gesundheitsforscher Gerd Glaeske hat sich gegen Strafen für Patienten ausgesprochen, die ärztliche Vorsorgeuntersuchungen schwänzen. "Das meiste Früherkennungsgeschehen ist äußerst zweifelhaft", sagte Glaeske am Dienstag in Berlin. Deshalb sei es eine "Katastrophe", dass Kranke finanziell bestraft werden können, wenn sie solche Untersuchungen nicht besucht haben.
Glaeske bezog sich auf eine Regelung im Sozialgesetzbuch. Chronisch Kranke müssen demnach Zuzahlungen zu Arzneimitteln bis zu zwei Prozent ihrer jährlichen Bruttoeinnahmen zahlen, wenn sie bestimmte Früherkennungsuntersuchungen nicht besucht haben, dann aber erkranken. Dies gilt etwa für Herz-Kreislauf- und Nierenerkrankungen oder Diabetes. Ansonsten gilt für chronisch Kranke eine Obergrenze von ein Prozent bei Zuzahlungen.
Angestoßen hatte die Debatte Ärztepräsident Frank Ulrich Montgomery, der eine Überprüfung von Nutzen und Risiko von Früherkennungsuntersuchungen angemahnt hatte.
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