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JOURNAL ONKOLOGIE 06/2013

Therapiemanagement bei Meningeosis neoplastica solider Tumoren

F. Mack, Schwerpunkt Klinische Neuroonkologie, Neurologische Universitätsklinik Bonn, N. Schäfer, Schwerpunkt Klinische Neuroonkologie, Neurologische Universitätsklinik Bonn, S. Greschus, Abteilung für Neuroradiologie, Radiologische

Eine Meningeosis neoplastica, d.h. die Absiedlung von Tumorzellen in den Liquorraum und die Leptomeningen, stellt eine schwere Komplikation bei vielen, meist weit fortgeschrittenen soliden Tumoren dar. Klinische Symptome können z.B. Hirnnervenlähmungen, radikuläre Symptome und Anzeichen von erhöhtem Hirndruck, wie Kopfschmerzen, Übelkeit und Erbrechen sein. Eine Meningeosis kann am sichersten durch die Kombination aus einer Liquoruntersuchung inkl. Liquorzytologie und einer MRT von Kopf und Wirbelsäule diagnostiziert werden. Das therapeutische Spektrum zur Behandlung der Meningeosis beinhaltet die Radiotherapie der betroffenen Region sowie eine systemische und intrathekale Chemotherapie. Die Wahl der Therapie hängt vom Meningeosis-Typ (knotig-solide vs. diffus, nicht adhärent), vom Status der systemischen Tumorlast außerhalb des ZNS (kontrolliert vs. unkontrolliert) und von der Beteiligung des ZNS-Parenchyms (Meningeosis +/- parenchymatöse Hirnmetastasen) ab. Größere knotige und Kontrastmittel-aufnehmende leptomeningeale Tumorknoten des Rückenmarks können radiotherapeutisch behandelt werden. Im Falle einer unzureichend kontrollierten systemischen Tumorerkrankung sollte die Behandlung eine systemische Chemotherapie beinhalten. Deren Wahl sollte sich an der Histologie des Primärtumors orientieren. Die intrathekale Chemotherapie ist ein wichtiger Behandlungsbaustein bei einer Meningeosis vom nicht adhärenten Typ. Hierfür kommen 3 Substanzen in Frage: Methotrexat, Cytarabin und Thiotepa. Liposomal verkapseltes AraC hat den Vorteil einer deutlich längeren Halbwertszeit und ermöglicht dadurch größere Applikationsintervalle sowie eine bessere Lebensqualität unter Therapie. Die Rolle neuer Therapeutika (z.B. Rituximab, Trastuzumab) zur intrathekalen Behandlung ist nach wie vor unklar.

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