JOURNAL ONKOLOGIE – Artikel
Mit EndoPredict® unnötige Chemotherapien bei Brustkrebs vermeiden
Patientinnen mit Hormonrezeptor-positivem Brustkrebs werden anhand verschiedener Prognosefaktoren (wie Tumorgröße, Grading, Lymphknotenstatus, Alter etc.) in verschiedene Risikogruppen eingeteilt. Fallen sie in die Gruppe mit niedrigem Risiko, erfolgt im Anschluss an die Operation nur eine Antihormontherapie, die Gefahr einer Metastasierung ist sehr gering. In der Hochrisikogruppe ist die Wahrscheinlichkeit, Fernmetastasen zu entwickeln, deutlich höher, die Patientinnen werden immer mit einer Kombination aus Antihormontherapie und Chemotherapie behandelt. Für die intermediäre Risikogruppe (60% aller Hormonrezeptor-positiven Brustkrebs-Patientinnen), gibt es für den behandelnden Arzt keine klaren Behandlungsvorgaben. Da man anhand der bisherigen Prognosefaktoren diejenigen, die von einer Chemotherapie profitieren, nicht identifizieren kann, wird in der Regel zu einer Chemotherapie geraten. Man weiß aber, dass 20-40% der Betroffenen aus dieser Gruppe übertherapiert werden, weil sie von der Chemotherapie keinen Nutzen haben. „Das führt zu einer unnötigen Belastung der Patientinnen und einem damit einhergehenden Verlust an Lebensqualität. Auch die zusätzlichen Therapiekosten darf man nicht vernachlässigen“, gab Frau Prof. Marion Kiechle, München, zu bedenken.
Um innerhalb der intermediären Risikogruppe die Patientinnen zu identifizieren, die keine Chemotherapie benötigen, wurde der EndoPredict®-Test entwickelt. Der Test basiert auf einer Expressionsanalyse von 12 Genen, wovon 8 Gene für die Tumorbiologie relevant sind, bei den anderen handelt es sich um Referenz- und Normalisierungsgene. Die Relation der 8 tumorrelevanten Gene zueinander kann die Wahrscheinlichkeit einer folgenden Metastasierung vorherbestimmen. Aus Paraffin-fixierten Biopsieproben wird die RNA des Tumorgewebes isoliert und mit Hilfe einer quantitativen Real-Time-PCR analysiert. Aus den Ergebnissen wird der sogenannte EndoPredict®-Score (EP-Score) errechnet. Dieser wird dann zusammen mit den beiden Prognosefaktoren Tumorgröße und Lymphknoten-Status zu dem EndoPredict®clin-Score (EPclin-Score) ausgewertet. Der Cut-off, der für den EPclin-Score gewählt wurde, ist eine Metastasierungswahrscheinlichkeit von 10%. Werte, die darunter liegen, werden als low-risk, Werte darüber als high-risk klassifiziert. Bei der Validierung des Tests im Rahmen zweier breit angelegter Phase-III-Studien (ABCSG-6 und ABCSG-8) zeigte sich, dass zwei Drittel der Patientinnen in diesem Kollektiv keine zusätzliche Chemotherapie benötigen.
Prof. Manfred Dietel, Berlin, betonte die Vorteile des Tests aus Sicht des Molekularpathologen: „Zum einen ist dies der erste Genexpressionstest, der mit Paraffin-fixiertem Gewebe durchgeführt werden kann, und zum anderen muss die Probe dazu nicht in ein Zentrum verschickt werden, das womöglich außerhalb Deutschlands liegt, sondern kann direkt vor Ort vom Pathologen untersucht werden. Dadurch kann der Test als ärztliche Leistung mit den Kostenträgern abgerechnet und von den Krankenkassen erstattet werden.“ Auch Kiechle begrüßte die Dezentralisierung: „Da der Test in der hiesigen Pathologie durchgeführt wird, liegt das Ergebnis nach spätestens 2 Tagen vor.“
sr
Literatur:
1. Filipits M et al. Clinical Cancer Research, 2011
Pressekonferenz „Brustkrebs: Individuelle Therapieentscheidung mit EndoPredict®“, 08.02.2012, Berlin, Veranstalter: Sividon Diagnostics
Um innerhalb der intermediären Risikogruppe die Patientinnen zu identifizieren, die keine Chemotherapie benötigen, wurde der EndoPredict®-Test entwickelt. Der Test basiert auf einer Expressionsanalyse von 12 Genen, wovon 8 Gene für die Tumorbiologie relevant sind, bei den anderen handelt es sich um Referenz- und Normalisierungsgene. Die Relation der 8 tumorrelevanten Gene zueinander kann die Wahrscheinlichkeit einer folgenden Metastasierung vorherbestimmen. Aus Paraffin-fixierten Biopsieproben wird die RNA des Tumorgewebes isoliert und mit Hilfe einer quantitativen Real-Time-PCR analysiert. Aus den Ergebnissen wird der sogenannte EndoPredict®-Score (EP-Score) errechnet. Dieser wird dann zusammen mit den beiden Prognosefaktoren Tumorgröße und Lymphknoten-Status zu dem EndoPredict®clin-Score (EPclin-Score) ausgewertet. Der Cut-off, der für den EPclin-Score gewählt wurde, ist eine Metastasierungswahrscheinlichkeit von 10%. Werte, die darunter liegen, werden als low-risk, Werte darüber als high-risk klassifiziert. Bei der Validierung des Tests im Rahmen zweier breit angelegter Phase-III-Studien (ABCSG-6 und ABCSG-8) zeigte sich, dass zwei Drittel der Patientinnen in diesem Kollektiv keine zusätzliche Chemotherapie benötigen.
Prof. Manfred Dietel, Berlin, betonte die Vorteile des Tests aus Sicht des Molekularpathologen: „Zum einen ist dies der erste Genexpressionstest, der mit Paraffin-fixiertem Gewebe durchgeführt werden kann, und zum anderen muss die Probe dazu nicht in ein Zentrum verschickt werden, das womöglich außerhalb Deutschlands liegt, sondern kann direkt vor Ort vom Pathologen untersucht werden. Dadurch kann der Test als ärztliche Leistung mit den Kostenträgern abgerechnet und von den Krankenkassen erstattet werden.“ Auch Kiechle begrüßte die Dezentralisierung: „Da der Test in der hiesigen Pathologie durchgeführt wird, liegt das Ergebnis nach spätestens 2 Tagen vor.“
sr
Literatur:
1. Filipits M et al. Clinical Cancer Research, 2011
Pressekonferenz „Brustkrebs: Individuelle Therapieentscheidung mit EndoPredict®“, 08.02.2012, Berlin, Veranstalter: Sividon Diagnostics
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