Metastasiertes Mammakarzinom: Sequenzielle Chemotherapie ist zu bevorzugen
Die Therapie des metastasierten Mammakarzinoms ist eine hochgradig individualisierte Therapie, sagte Prof. Volkmar Müller, Hamburg. Zu bevorzugen ist eine sequenzielle Behandlung, zu favorisierende Substanzen in der Erstlinientherapie sind Taxane und Anthrazykline, auch in liposomaler Form.
Die Chemotherapie in der metastasierten Situation sollte so lange durchgeführt werden wie der therapeutische Index positiv bleibt – das heißt, so lange die Patientin davon profitiert, betonte Müller. Der therapeutische Index berücksichtigt Effektivität, Toxizität und Lebensqualität. Ergebnisse der randomisierten klinischen Phase-III-Studie PELICAN haben gezeigt, dass pegyliertes liposomales Doxorubicin-Hydrochlorid (Caelyx®) in der Firstline-Behandlung von metastasiertem Brustkrebs eine vergleichbare Wirksamkeit bei signifikant verminderter Kardiotoxizität im Vergleich zu konventionellem Doxorubicin hat.
Prof. Christoph Thomssen, Halle-Wittenberg, wies darauf hin, dass auch Nebenwirkungen vom Schweregrad 2 nicht zu unterschätzen seien, denn auch sie würden die Lebensqualität schon beeinträchtigen. „Aktiv auf Nebenwirkungen eingehen, ist ein integraler Bestandteil der medizinischen Betreuung“, so Thomssen. Nebenwirkungen wie die Kardiotoxizität können den Einsatz einer Therapie begrenzen. Kardiotoxische Symptome in Verbindung mit einer Chemotherapie treten am häufigsten mit konventionellen Anthrazyklinen auf. Eine alternative Chemotherapie ist die liposomale Formulierung von Doxorubicin, sagte Thomssen. So entwickelten z.B. von den 509 Patientinnen in der PELICAN-Studie nur 2 mit Caelyx® behandelte Patientinnen kongestives Herzversagen gegenüber 12 Patientinnen in der Doxorubicin-Gruppe.
(as)
Quelle: Symposium anlässl. der 35. Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Senologie, 26.06.2015, Leipzig; Veranstalter: Janssen
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