JOURNAL ONKOLOGIE – Artikel
15. Dezember 2020 Lungenkrebstherapie: Neutropenien mit glykopegyliertem G-CSF unter Kontrolle
Das glykopegylierte G-CSF Lipegfilgrastim ist bei mit Platin-basierten Chemotherapien behandelten Patienten mit nicht-kleinzelligem Bronchialkarzinom (NSCLC) wie auch mit kleinzelligem Bronchialkarzinom (SCLC) als Neutropenie-Prophylaxe wirksam und dabei gut verträglich, wie die anlässlich des DGHO-Kongresses 2020 vorgestellten Analysen aus der NADIR-Studie zeigen (1, 2). Für die prospektive, nicht-interventionelle Studie waren in Deutschland Patienten mit verschiedenen Tumorerkrankungen rekrutiert worden, die in der klinischen Routine mit antineoplastischen Therapien behandelt wurden. Insgesamt waren 2.489 Patienten auswertbar, die prophylaktisch Lipegfilgrastim erhalten hatten, darunter 303 Patienten mit einem Bronchialkarzinom. 145 dieser Patienten waren an einem NSCLC, 156 an einem SCLC erkrankt, bei 2 Patienten war der Subtyp unbekannt.
Eine Neutropenie des Grads 3/4 wurde bei 17,9% der NSCLC-Patienten berichtet (Abb. 1) (1). Interessanterweise wurden schwere Neutropenien bei über 65-jährigen Patienten seltener beobachtet als bei Jüngeren. Nur 2 Patienten (1,4%) entwickelten eine FN. Dosisreduktionen waren bei 7,7% der Zyklen notwendig, wobei der Grund nur in 4 Fällen eine durch die Chemotherapie induzierte Neutropenie war. Unerwünschte Ereignisse (UE) im Zusammenhang mit Lipegfilgrastim wurden bei 7,6% der Patienten dokumentiert. Schwere UE traten mit 1,4% im Rahmen der Lipegfilgrastim-Therapie selten auf.
Schwere Neutropenien (Grad 3/4) traten bei 30,1% der Patienten auf und waren auch in der SCLC-Subgruppe bei über 65-jährigen Patienten seltener als bei Jüngeren. Eine FN wurde bei 3 Patienten (1,9%) berichtet (Abb. 1) (2). Dosisreduktionen waren in 75 Zyklen (11,3%) notwendig, aber nur in wenigen Fällen (n=11) aufgrund einer Chemotherapie-induzierten Neutropenie. UE traten im Zusammenhang mit Lipegfilgrastim bei 10,3% der Patienten auf, waren aber in keinem Fall schwer ausgeprägt. Mit 4,5% war eine Leukozytose die häufigste UE.
Mit freundlicher Unterstützung der Teva GmbH
NSCLC: Nur ca. jeder Fünfte entwickelte schwere Neutropenie
Das mediane Alter der Patienten mit NSCLC lag bei 65,0 Jahren, 68 der 145 Patienten waren über 65 Jahre alt. Bei Studieneinschluss wiesen die meisten Patienten noch einen guten Allgemeinzustand auf (ECOG-Performance-Status (ECOG-PS) 0-1), 84,1% hatten allerdings mindestens eine Komorbidität. 73,1% der Patienten erhielten die Chemotherapie in der palliativen Situation, 86,2% wurden mit einer Platin-basierten Chemotherapie behandelt. Lipegfilgrastim kam bei 462 der 520 dokumentierten Chemotherapiezyklen zum Einsatz, wobei 70,3% der Patienten das G-CSF als Primärprophylaxe erhielten (1).Eine Neutropenie des Grads 3/4 wurde bei 17,9% der NSCLC-Patienten berichtet (Abb. 1) (1). Interessanterweise wurden schwere Neutropenien bei über 65-jährigen Patienten seltener beobachtet als bei Jüngeren. Nur 2 Patienten (1,4%) entwickelten eine FN. Dosisreduktionen waren bei 7,7% der Zyklen notwendig, wobei der Grund nur in 4 Fällen eine durch die Chemotherapie induzierte Neutropenie war. Unerwünschte Ereignisse (UE) im Zusammenhang mit Lipegfilgrastim wurden bei 7,6% der Patienten dokumentiert. Schwere UE traten mit 1,4% im Rahmen der Lipegfilgrastim-Therapie selten auf.
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SCLC: FN-Rate unter 2%
In der Subgruppe der Patienten mit SCLC lag das mediane Alter bei 65,2 Jahren, 85 Patienten waren in dieser Gruppe über 65 Jahre alt (2). Der Anteil der Patienten in gutem Allgemeinzustand war hier zu Studienbeginn etwas niedriger als bei den Patienten mit NSCLC: 64,7% der Patienten wiesen einen ECOG-PS von 0 oder 1 auf. 85,3% der Patienten hatten mindestens eine Komorbidität. Auch hier wurde die Chemotherapie überwiegend in der palliativen Situation eingesetzt (89,1%) (2). 614 der 663 dokumentierten Chemotherapiezyklen wurden mit Lipegfilgrastim unterstützt, 72,4% der Patienten erhielten das G-CSF als Primärprophylaxe.Schwere Neutropenien (Grad 3/4) traten bei 30,1% der Patienten auf und waren auch in der SCLC-Subgruppe bei über 65-jährigen Patienten seltener als bei Jüngeren. Eine FN wurde bei 3 Patienten (1,9%) berichtet (Abb. 1) (2). Dosisreduktionen waren in 75 Zyklen (11,3%) notwendig, aber nur in wenigen Fällen (n=11) aufgrund einer Chemotherapie-induzierten Neutropenie. UE traten im Zusammenhang mit Lipegfilgrastim bei 10,3% der Patienten auf, waren aber in keinem Fall schwer ausgeprägt. Mit 4,5% war eine Leukozytose die häufigste UE.
Fazit
Sowohl bei Patienten mit NSCLC als auch mit SCLC, die Platin-basierte Chemotherapieregime erhielten, ermöglichte Lipegfilgrastim in der klinischen Routine eine wirksame Prophylaxe von schweren und febrilen Neutropenien. Die berichteten niedrigen FN-Raten von < 1,5% bei Patienten mit NSCLC und < 2% bei Patienten mit SCLC bestätigen die niedrigen FN-Raten, die in klinischen Studien bei Lipegfilgrastim-Prophylaxe berichtet wurden.Mit freundlicher Unterstützung der Teva GmbH
Friederike Klein
Literatur:
(1) Geßner C et al. Virtueller DGHO-Kongress 2020, Poster 327.
(2) Losem C et al. Virtueller DGHO-Kongress 2020, Poster 328.
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