JOURNAL ONKOLOGIE – Artikel
27. Januar 2020 Kasuistik Mammakarzinom: Schnelle Regression eines schmerzhaften parasternalen Rezidivs unter Abemaciclib + Letrozol
Vorgeschichte
01/2012: Erstdiagnose eines invasiven Karzinoms in der rechten und linken Brust (re u. li) bei der zu diesem Zeitpunkt 61-jährigen Frau. Es folgt beidseits eine brusterhaltende Operation (BET) und eine Sentinel Node (SN)-Biopsie. Der Tumor kann mit ausreichendem Sicherheitsrand im gesunden Gewebe entfernt werden (R0). Der Tumor kann keinem speziellen Typ zugeordnet werden (NST), ist mittelgradig differenziert (G2 re u. li) und jeweils kleiner als 2 cm (pT1c re u. li).
Die Wächterlymphknoten zeigen keinen Tumorbefall (pN0 (re 0/3 SN; li 0/2 SN)). Links liegt eine Invasion der umgebenden Lymphgefäße vor (L1). Der Tumor ist Östrogenrezeptor-positiv (ER+) und Progesteronrezeptor (PR)-negativ (ER 12, PR 0 re u. li). Rechts ist der Tumor HER2+ (IHC 2+; FISH-positiv), links HER2-negativ (IHC 2+; FISH-negativ). Es liegt keine Invasion der umliegenden Blutgefäße vor (V0 re u. li). Die Patientin erhält 5 Jahre lang eine adjuvante Therapie mit Letrozol (2012-2017) und 1 Jahr Trastuzumab (07/2012-07/2013).
01/2019: Die Patientin klagt über starke Schmerzen im Brustbereich. Im CT wird ein parasternales Rezidiv mit ausgedehnter retro- und parasternaler Ausbreitung diagnostiziert. Nach sonographisch gesteuerter Punktion ergibt die histologische Untersuchung eine Metastase des Mammakarzinoms, ER+/PR-negativ (ER 12/PR 0) und HER2-negative (IHC 2+; FISH-negativ, nicht amplifiziert). Ursache für die starken retrosternalen Schmerzen ist eine pathologische Fraktur des Sternums.
Therapie und Verlauf
02/2019: Beginn einer Therapie mit Abemaciclib in einer Dosis von 150 mg 2x/Tag oral + Letrozol 2,5 mg täglich und Denosumab 120 mg s.c. alle 4 Wochen. Unter dieser Therapie bessert sich die klinische Symptomatik sehr schnell und sehr deutlich. Die Patientin ist innerhalb weniger Tage beschwerdefrei.
05/2019: In der CT-Verlaufskontrolle am 16.05.2019 ist – verglichen mit dem 3 Monate zuvor aufgenommenen CT vom 20.02.2019 – eine deutliche Tumor-regression zu erkennen von initial 6,3 x 4,1 cm (Abb. 1A) auf aktuell 4,6 x 3,5 cm (Abb. 1B). Trotz wiederholt durchgeführter Darmadhäsiolysen bei Adhäsionssitus in der Vorgeschichte sind unter Abemaciclib keine gastrointestinalen Nebenwirkungen aufgetreten. Die Laborparameter sind unauffällig. Die Therapie mit Abemaciclib, Letrozol und Denosumab wird fortgesetzt und die Patientin ist aktuell beschwerdefrei.
Mit freundlicher Unterstützung der Lilly Deutschland GmbH
* nach endokriner Erstlinientherapie
01/2012: Erstdiagnose eines invasiven Karzinoms in der rechten und linken Brust (re u. li) bei der zu diesem Zeitpunkt 61-jährigen Frau. Es folgt beidseits eine brusterhaltende Operation (BET) und eine Sentinel Node (SN)-Biopsie. Der Tumor kann mit ausreichendem Sicherheitsrand im gesunden Gewebe entfernt werden (R0). Der Tumor kann keinem speziellen Typ zugeordnet werden (NST), ist mittelgradig differenziert (G2 re u. li) und jeweils kleiner als 2 cm (pT1c re u. li).
Die Wächterlymphknoten zeigen keinen Tumorbefall (pN0 (re 0/3 SN; li 0/2 SN)). Links liegt eine Invasion der umgebenden Lymphgefäße vor (L1). Der Tumor ist Östrogenrezeptor-positiv (ER+) und Progesteronrezeptor (PR)-negativ (ER 12, PR 0 re u. li). Rechts ist der Tumor HER2+ (IHC 2+; FISH-positiv), links HER2-negativ (IHC 2+; FISH-negativ). Es liegt keine Invasion der umliegenden Blutgefäße vor (V0 re u. li). Die Patientin erhält 5 Jahre lang eine adjuvante Therapie mit Letrozol (2012-2017) und 1 Jahr Trastuzumab (07/2012-07/2013).
01/2019: Die Patientin klagt über starke Schmerzen im Brustbereich. Im CT wird ein parasternales Rezidiv mit ausgedehnter retro- und parasternaler Ausbreitung diagnostiziert. Nach sonographisch gesteuerter Punktion ergibt die histologische Untersuchung eine Metastase des Mammakarzinoms, ER+/PR-negativ (ER 12/PR 0) und HER2-negative (IHC 2+; FISH-negativ, nicht amplifiziert). Ursache für die starken retrosternalen Schmerzen ist eine pathologische Fraktur des Sternums.
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Therapie und Verlauf
02/2019: Beginn einer Therapie mit Abemaciclib in einer Dosis von 150 mg 2x/Tag oral + Letrozol 2,5 mg täglich und Denosumab 120 mg s.c. alle 4 Wochen. Unter dieser Therapie bessert sich die klinische Symptomatik sehr schnell und sehr deutlich. Die Patientin ist innerhalb weniger Tage beschwerdefrei.
05/2019: In der CT-Verlaufskontrolle am 16.05.2019 ist – verglichen mit dem 3 Monate zuvor aufgenommenen CT vom 20.02.2019 – eine deutliche Tumor-regression zu erkennen von initial 6,3 x 4,1 cm (Abb. 1A) auf aktuell 4,6 x 3,5 cm (Abb. 1B). Trotz wiederholt durchgeführter Darmadhäsiolysen bei Adhäsionssitus in der Vorgeschichte sind unter Abemaciclib keine gastrointestinalen Nebenwirkungen aufgetreten. Die Laborparameter sind unauffällig. Die Therapie mit Abemaciclib, Letrozol und Denosumab wird fortgesetzt und die Patientin ist aktuell beschwerdefrei.
Mit freundlicher Unterstützung der Lilly Deutschland GmbH
* nach endokriner Erstlinientherapie
Dr. rer. nat. Anita Schweiger
Literatur:
(1) Goetz MP et al. J Clin Oncol 2017; 3638 (v1.0).
(2) Bardou VJ et al. J Clin Oncol 2003;21(10):1973-9.
(3) Rakha EA et al. J Clin Oncol 2007;25(30):4772-8.
(4) Di Leo A et al. NPJ Breast Cancer 2018;41 (v1.0).
(5) Robertson JFR et al. SABCS 2018; Abstr) P 4-13-11.
(6) Sledge GW et al. J Clin Oncol 2017;2875 (v1.0).
(7) Johnston S et al. NPJ Breast Cancer 2019;5(1):5.
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