Isrid Sturm, Charité Universitätsmedizin, Berlin.
27. Mai 2011
Das Multiple Myelom ist nach heutiger Auffassung eine nicht heilbare Erkrankung. Im letzten Jahrzehnt hat sich aber das Armentarium gegen diese Erkrankung erweitert und es werden deutlich höhere Ansprechraten beobachtet. Es gibt drei neue Substanzen (Thalidomid, Lenalidomid, Bortezomib), die für die Therapie des Multiplen Myeloms zugelassen sind. Vermutlich deswegen – und wegen des zunehmend weit verbreiteten Einsatzes der Hochdosistherapie mit autologer Stammzelltransplantation – hat sich das Gesamtüberleben der Patienten bei Diagnosestellung nach 2000 signifikant verbessert [1]. Die aktuellen Fragen in der Therapie des Myeloms drehen sich um den optimalen Einsatz der neuen Medikamente, um die Frage nach Kombinationspartnern, die Sequenz von Therapien und den Stellenwert einer Erhaltungstherapie. Der Gedanke einer Erhaltungstherapie ist nicht neu. In den 80er und 90er Jahren wurden Steroide und Interferon für diese Indikation untersucht. Sie haben sich nicht in der klinischen Routine durchgesetzt, obwohl Interferon in einer großen Metaanalyse einen Überlebensvorteil von 4 Monaten gezeigt hat. Jetzt gibt es erste Daten zu den „neuen Substanzen“ Thalidomid, Lenalidomid und Bortezomib in der Erhaltungstherapie (für alle 3 Substanzen ein Off-label-Gebrauch), die insbesondere für Lenalidomid eine deutliche Verbesserung des progressionsfreien Überlebens zeigen, aber bislang keine Verbesserung des Gesamtüberlebens. Dieser Übersichtsartikel fasst alte und neue Daten zur Erhaltungstherapie beim Myelom zusammen.
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