JOURNAL ONKOLOGIE – Artikel
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Zielsetzung der Befragung
Die bisherigen Befragungen zur Umsetzung der Leitlinienempfehlungen hinsichtlich Biomarkerdiagnostik beim fortgeschrittenen NSCLC in den Jahren 2012, 2014 und 2016 ergaben bereits einen eindeutigen Anstieg der Testraten auf EGFR-Mutationen. Inzwischen wurden die Therapieoptionen auf Basis von Biomarkern beim NSCLC jedoch deutlich erweitert (1, 2). Um die neuen Entwicklungen zu erfassen und die weitere Etablierung der Mutations- bzw. Biomarkertestung in der onkologischen Behandlungsroutine seit 2012 zu überprüfen, wurde 2019 eine erneute Umfrage durchgeführt.
Inhalte der Befragung waren u.a.:
• Anzahl der Patienten mit metastasiertem NSCLC im Stadium IV und Häufigkeit relevanter Mutations- bzw. Biomarkeranalysen
• Ergebnisse der prätherapeutischen Mutationsanalyse/Biomarkertestung
• Logistik, Durchführung und Entscheidungskriterien bei der EGFR-Mutationstestung
• Identifizierung möglicher Hemmnisse bei der Testung und deren Bedeutung für den Therapiebeginn.
2019 wurden außerdem Aspekte zur Bestimmung des PD-L1-Status bei Patienten mit lokal fortgeschrittenem NSCLC im Stadium III neu erfragt, wie:
• Anteil der Patienten, bei denen standardmäßig eine PD-L1-Testung durchgeführt wurde,
• Zeitfenster der PD-L1-Testung und Anteil getesteter Patienten mit einer PD-L1-Expression ≥ 1%.
Durchführung der Befragung
2019 nahmen insgesamt 97 Ärzte an der Befragung teil. Geeignete Ansprechpartner wurden nach telefonischer Kontaktaufnahme als Zufallsstichprobe ausgewählt und füllten anschließend einen Online-Fragebogen aus. Von den Befragten waren 15 in Lungenfachkliniken, 14 an Universitätskliniken, 23 an nicht-universitären Kliniken sowie 36 in onkologischen Praxen und 9 in MVZs tätig. Einen Vergleich der Teilnehmer in den Jahren 2012 (n=96), 2014 (n=93) und 2016 (n=85) zeigt Tabelle 2. Zusätzlich wurde 2019 nach der Zertifizierung der jeweiligen Einrichtung durch die DKG bzw. DGHO gefragt. Demnach waren 87% der Lungenfachkliniken, 79% der Universitätskliniken, 74% der nicht-universitären Kliniken und 38% der onkologischen Praxen (inkl. MVZs) in der Befragung DKG- bzw. DGHO-zertifiziert.
Um an der Befragung teilnehmen zu können, mussten die Ärzte mind. 3 Jahre in ihrem derzeitigen Fachgebiet tätig sein. So sollte eine ausreichende Erfahrung bei der Therapie fortgeschrittener Lungenkarzinome sichergestellt werden. Außerdem mussten in ihrer Einrichtung in den 12 Monaten vor der Befragung mind. 15 NSCLC-Patienten im Stadium IV mit einer medikamentösen Systemtherapie in der Erstlinie behandelt worden sein (es galten sowohl Patienten nach Neudiagnose als auch Patienten mit Rezidiven oder Progression nach vorheriger operativer oder strahlentherapeutischer Behandlung). Diese Kriterien galten auch bei der Umfrage 2016. In den Jahren 2012 und 2014 war die Voraussetzung mind. 10 NSCLC-Patienten im Stadium IIIB oder IV in den letzten 12 Monaten.
Im Jahr 2016 wurden die Ärzte ausschließlich nach Patienten im Stadium IV gefragt. Diese Anpassung erfolgte, um eine eindeutige Stadieneinteilung der Patienten bei der Befragung zu erreichen.
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Ergebnisse
Wie bei den bisherigen Befragungen wurde die überwiegende Zahl der NSCLC-Patienten in Lungenfachkliniken behandelt. 2019 waren dies pro Klinik durchschnittlich 188 Patienten mit NSCLC Stadium IV in den letzten 12 Monaten. An Universitätskliniken erhielten 93 Patienten eine systemische Erstlinientherapie, 72 an nicht-universitären Kliniken, 52 in onkologischen Praxen und 92 in einem MVZ.
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