Zielorientierte Therapien bei aggressiven und indolenten Lymphomen und beim Multiplen Myelom
Lymphome, Multiples MyelomUlrich Denz und Monika Engelhardt, Abteilung für Hämatologie und Onkologie, Universitätsklinikum Freiburg
04. Oktober 2005
Die Entwicklung und der klinische Einsatz zielgerichteter Therapieformen konnten in den letzten Jahren die Behandlungsmöglichkeiten zahlreicher neoplastischer Erkrankungen wesentlich verbessern. Patienten mit malignen B-Zell-Lymphomen haben vor allem von der klinischen Einführung des chimären monoklonalen anti-CD20 Antikörpers, Rituximab profitiert. Seine selektive Wirkung beruht neben einem direkten Antilymphomeffekt auf einer indirekten komplementvermittelten Zytotoxizität und Aktivierung zytotoxischer Zellen. Sowohl in der Primär- als auch der Rezidivbehandlung indolenter und aggressiver Lymphome bereichert Rituximab wesentlich die therapeutischen Möglichkeiten und fand Eingang in klinische Standards. Der anti-CD52 Antikörper Alemtuzumab ist vor allem bei der chronisch lymphatischen Leukämie sehr effektiv. Die Koppelung monoklonaler Antikörper an Radioisotope und zytotoxische Substanzen sind weitere vielversprechende Optionen, die derzeit durch intensive klinische Prüfung evaluiert werden. Auch für Patienten mit Multiplem Myelom hat ein wachsendes Verständnis der Biologie neue hoffnungsvolle Behandlungsoptionen hervorgebracht. Thalidomid, Bortezomib und andere Substanzen greifen zielgerichtet an Myelomzellen und deren Interaktion mit dem Knochenmarksstroma an und induzieren so Tumorzellapoptose, hemmen die Angiogenese und verändern das Zytokin-Milieu. Durch Integration dieser Substanzen in Induktions-, Erhaltungs- oder Rezidivtherapien werden bestehende Behandlungskonzepte entscheidend weiterentwickelt. Darüberhinaus werden multimodale Therapieprotokolle geprüft, die durch Orchestrierung verschiedener zielgerichteter Therapieformen ein Minimum unerwünschter Nebenwirkungen mit einem optimalen Behandlungsergebnis verbinden sollen.
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