Molekular-basierte Therapiekonzepte beim kolorektalen Karzinom
Carsten Bokemeyer, Karin Oechsle, Abt. Innere Medizin II, Universitätsklinik Tübingen.
08. Dezember 2004
Molekularbiologische Untersuchungen zu relevanten zellulären Mechanismen in der Regulation des Wachstumsverhaltens, der Zelldifferenzierung und der malignen Transformation waren die Grundlage für die heute in der Entwicklung befindlichen und zum Teil bereits klinisch verfügbaren spezifischen Therapieansätze gegen verschiedene Zielstrukturen in Tumorzellen. Zu den beiden wichtigsten Strategien, für die beim kolorektalen Karzinom bereits klinische Daten aus größeren Studien vorliegen, gehören die Interaktion mit der Signalkaskade des epidermalen Wachstumsfaktors (EGFR) und das Eingreifen in die Tumorangiogenese auf Basis des vaskulären endothelialen Wachstumsfaktors (VEGF). Insbesondere der Einsatz monoklonaler Antikörper, gerichtet gegen den EGFR wie z. B. Cetuximab bzw. gerichtet gegen VGEF wie z. B. Bevacizumab, hat zu klinisch signifikanten Verbesserungen der Therapieergebnisse bei Patienten mit metastasiertem kolorektalen Karzinom geführt. Beide Antikörperstrategien haben ihre beste Wirksamkeit in Kombination mit Irinotecan-basierter Chemotherapie erzielt. Studien zu Kombinationen mit Oxaliplatin-haltigen Regimen, zum Einsatz in verschiedenen Therapielinien der Behandlung des kolorektalen Karzinoms sowie zur Evaluation in der adjuvanten Situation wurden initiiert. Neben diesen beiden, bereits erfolgreich etablierten Therapiestrategien gegen EGFR und VEGF sind zahlreiche weitere, neue Ansätze in Entwicklung, die ebenfalls im Bereich oben genannter Signalkaskaden angreifen oder weitere, neue molekulare Targets als potentiell klinisch-relevante Zielstrukturen testen.
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