JOURNAL ONKOLOGIE – Artikel
26. April 2017
Seite 1/3
Immun- und zielgerichtete Therapie im Fokus
Weiterentwicklungen in der Dermato-Onkologie
Beim letzten Deutschen Hautkrebskongress der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Onkologie (ADO) in Dresden diskutierten Prof. Dr. Carola Berking, München, Prof. Dr. Ralf Gutzmer, Hannover und Prof. Dr. Dirk Schadendorf, Essen, den aktuellen Stand bei Immun- und zielgerichteten Therapien. Wir haben das Expertengespräch in dieser Ausgabe von JOURNAL ONKOLOGIE für Sie zusammengefasst.
Zwei neue Therapieformen sorgten in den letzten 5 Jahren für großes Aufsehen bei der Behandlung von malignen Melanomen und führten zur Zulassung von 8 neuen Medikamenten aus dem Bereich Immuntherapie und zielgerichtete Therapie.
Für die immunonkologische Therapie des malignen Melanoms wurden Anti-CTLA-4- und Anti-PD-1-Antikörper zugelassen (Abb. 1). Ipilimumab ist ein CTLA-4-Inhibitor (cytotoxic T-lymphocyte-associated antigen 4) und hebt die durch den Tumor verursachte Blockade der T-Zell-Antwort auf. Dieses Medikament konnte sich in den letzten Jahren bereits bei der Therapie von Melanomen bewähren. „Die Immuntherapie mit Ipilimumab hat erstmals einen Überlebensvorteil gegenüber Chemotherapie erzielt“, erklärte Berking. Mit Ipilimumab kann ein Langzeitüberleben von etwa 20% erreicht werden.
Nebenwirkungen wie Autoimmunreaktionen oder Autoimmunkolitis konnten mittels Steroiden und TNF-Blockern stark eingedämmt werden.
Behandlung mit Anti-PD-1-Antikörpern
Ein weiterer Fortschritt in der Dermato-Onkologie war die Zulassung der PD-1 (programmed cell death protein 1)-Checkpoint-Inhibitoren. Pembrolizumab und Nivolumab sind Medikamente aus der Gruppe der Anti-PD-1-Antikörper. Berking betonte: „Die Verträglichkeit der PD-1-Inhibitoren ist exzellent.“ Auch die Ansprechraten liegen mit 40% doppelt so hoch wie beim CTLA-4-Inhibitor. Daten aus Phase-I- und -II-Studien haben ein Anhalten des Therapieansprechens von 2 Jahren gezeigt. Die Zulassung der Anti-PD-1-Antikörper für maligne Melanome ist noch relativ jung und so können Langzeitnebenwirkungen noch nicht abgeschätzt werden. „Studiendaten zu Langzeitnebenwirkungen müssen noch abgewartet werden“, äußerte Gutzmer.
Ein potentiell prädiktiver Biomarker ist der PD-1-Ligand (PD-L1). Dieser immunregulatorische Ligand wird auf der Zelloberfläche exprimiert und hemmt die T-Zell-Aktivierung – so werden Autoimmunreaktionen verhindert. Krebszellen können diesen Mechanismus nutzen, um einer Immunantwort zu entgehen. In mehreren Studien korrelierte die PD-1-Liganden-Expression mit der Ansprechrate der PD-1-Inhibitoren sowie mit dem progressionsfreien Überleben (PFS) und dem Gesamtüberleben.
Kombinationstherapien erreichen noch höhere Ansprechraten von über 60%, beispielsweise die Kombination aus Ipilimumab und PD-1-Inhibitoren. Zu Langzeitnebenwirkungen, Ansprechdauer und Gesamtüberleben müssen noch weitere Studiendaten abgewartet werden.
Für die immunonkologische Therapie des malignen Melanoms wurden Anti-CTLA-4- und Anti-PD-1-Antikörper zugelassen (Abb. 1). Ipilimumab ist ein CTLA-4-Inhibitor (cytotoxic T-lymphocyte-associated antigen 4) und hebt die durch den Tumor verursachte Blockade der T-Zell-Antwort auf. Dieses Medikament konnte sich in den letzten Jahren bereits bei der Therapie von Melanomen bewähren. „Die Immuntherapie mit Ipilimumab hat erstmals einen Überlebensvorteil gegenüber Chemotherapie erzielt“, erklärte Berking. Mit Ipilimumab kann ein Langzeitüberleben von etwa 20% erreicht werden.
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Nebenwirkungen wie Autoimmunreaktionen oder Autoimmunkolitis konnten mittels Steroiden und TNF-Blockern stark eingedämmt werden.
Behandlung mit Anti-PD-1-Antikörpern
Ein weiterer Fortschritt in der Dermato-Onkologie war die Zulassung der PD-1 (programmed cell death protein 1)-Checkpoint-Inhibitoren. Pembrolizumab und Nivolumab sind Medikamente aus der Gruppe der Anti-PD-1-Antikörper. Berking betonte: „Die Verträglichkeit der PD-1-Inhibitoren ist exzellent.“ Auch die Ansprechraten liegen mit 40% doppelt so hoch wie beim CTLA-4-Inhibitor. Daten aus Phase-I- und -II-Studien haben ein Anhalten des Therapieansprechens von 2 Jahren gezeigt. Die Zulassung der Anti-PD-1-Antikörper für maligne Melanome ist noch relativ jung und so können Langzeitnebenwirkungen noch nicht abgeschätzt werden. „Studiendaten zu Langzeitnebenwirkungen müssen noch abgewartet werden“, äußerte Gutzmer.
Ein potentiell prädiktiver Biomarker ist der PD-1-Ligand (PD-L1). Dieser immunregulatorische Ligand wird auf der Zelloberfläche exprimiert und hemmt die T-Zell-Aktivierung – so werden Autoimmunreaktionen verhindert. Krebszellen können diesen Mechanismus nutzen, um einer Immunantwort zu entgehen. In mehreren Studien korrelierte die PD-1-Liganden-Expression mit der Ansprechrate der PD-1-Inhibitoren sowie mit dem progressionsfreien Überleben (PFS) und dem Gesamtüberleben.
Kombinationstherapien erreichen noch höhere Ansprechraten von über 60%, beispielsweise die Kombination aus Ipilimumab und PD-1-Inhibitoren. Zu Langzeitnebenwirkungen, Ansprechdauer und Gesamtüberleben müssen noch weitere Studiendaten abgewartet werden.
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