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JOURNAL ONKOLOGIE 03/2015

Ergebnisse von bundesweiten Erhebungen zum EGFR-Mutationstest bei Patienten mit NSCLC in Deutschland

Werden Leitlinienempfehlungen umgesetzt?

H. Ostermann, Medizinische Klinik und Poliklinik III, Klinikum der Universität München, D. Ukena, Klinik für Pneumologie und Beatmungsmedizin, Klinikum Bremen-Ost, S. Radke, AstraZeneca GmbH, Wedel.

Die Therapie mit Tyrosinkinase-Inhibitoren (TKI) des epidermalen Wachstumsfaktor-Rezeptors (Epidermal Growth Factor Receptor, EGFR) führt bei Patienten mit positiver EGFR-Mutation (EGFRM) zu einer signifikanten Verbesserung des progressionsfreien Überlebens im Vergleich zur zytostatischen Chemotherapie. Onkologische Fachgesellschaften empfehlen in ihren Therapieempfehlungen die Durchführung des EGFRM-Tests bei Patienten mit fortgeschrittenem nicht-kleinzelligen Lungenkarzinom (NSCLC, Stadium IIIB/IV) vor Therapiebeginn, und im Falle des Nachweises einer aktivierenden EGFRM den Einsatz eines TKIs als Erstlinientherapie. In zwei bundesweiten Erhebungen, 2012 und 2014, wurde die Umsetzung der Leitlinien in verschiedenen Versorgungseinrichtungen Deutschlands, Lungenfachkliniken, universitären und nicht-universitären Kliniken sowie onkologischen Praxen ermittelt. Ergebnis: Eine EGFRM-Analyse wurde 2012 bei 60% der Patienten mit einem fortgeschrittenen NSCLC durchgeführt. Die Testrate stieg 2014 auf 78% an. Von diesen Patienten wurde 2012 bei 12,5% und 2014 bei 11,7% in der Erstauswertung eine aktivierende EGFRM nachgewiesen. Die höchste Testrate erzielten 2012 niedergelassene Onkologen (71%), die niedrigste Rate (38%) wurde bei den Lungenfachkliniken beobachtet. Innerhalb von zwei Jahren holten die Lungenfachkliniken ihren Rückstand auf und liegen nun bei einer Testrate von 79%. Insgesamt wurden 2012 11,3% der Patienten mit TKIs behandelt. Dieser Anteil ging 2014 auf 8,9% zurück. Die Umfrage zeigt, dass die Mutationsanalyse bereits 2012 einen wichtigen Stellenwert in der klinischen Routine hatte, der bis Ende 2014 deutlich anstieg, so dass für einen Großteil der Patienten prätherapeutisch entschieden werden kann, ob sie von einer TKI-Therapie profitieren können. Im Sinne einer optimalen Nutzung der Therapieoptionen besteht aber weiterhin ein Verbesserungspotenzial für Deutschland.

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