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JOURNAL ONKOLOGIE 06/2004

Diagnostik und Therapie testikulärer Keimzelltumoren – eine interdisziplinäre Herausforderung

Axel Heidenreich, Bereich Urologische Onkologie, Klinik und Poliklinik für Urologie der Universität zu Köln
Der testikuläre Keimzelltumor gilt als Paradebeispiel einer durch interdisziplinäre Anstrengungen aller beteiligten Disziplinen heilbaren soliden Krebserkrankung. Nicht zuletzt aufgrund der von der interdisziplinären Hodentumorgruppe auf dem Boden evidenzbasierter Medizin publizierten Leitlinien ist die Diagnostik und Therapie des Hodentumors mittlerweile standardisiert. Den hohen, in der Literatur dargelegten therapeutischen Erfolgsraten und dem Anspruch einer auf der Basis der Leitlinien qualitativ hochwertigen Therapie steht in Deutschland die nüchterne und deprimierende klinische Realität gegenüber: Deutschland nimmt weltweit Platz 2 in der Mortalitätsstatistik der Hodentumorpatienten ein. Den statistisch jährlich zu erwartenden 180 Todesfällen stehen die jährlich dokumentierten über 300 Todesfälle gegenüber. Auch wenn die Ursachen für diese verbesserungswürdigen Zahlen mannigfaltig sein mögen, scheint die mangelhafte Verfügbarkeit in der Therapie testikulärer Keimzelltumoren spezialisierter, interdisziplinär ausgerichteter Zentren sowie das fehlende, frühzeitige Zuweisungsverhalten von potentiellen komplexen Problempatienten an Zentren eine wesentliche Rolle zu spielen. Eine retrospektive Untersuchung am eigenen Zentrum hat gezeigt, dass erst die Einrichtung einer spezialisierten uro-onkologischen Abteilung sowie die strenge Berücksichtigung der von unserer Gruppe definierten Leitlinien nicht nur die Fehler in Diagnostik und Therapie signifikant reduziert hat, sondern ebenfalls die Rezidivrate von 7,3% auf 1,2% und die Mortalitätsrate auf 1,2% gesenkt hat. Der vorliegende Artikel soll die Standards in der Diagnostik und Therapie der testikulären Keimzelltumoren zusammenfassen und auf mögliche Fehlerquellen hinweisen. Patientengruppen, die von einer frühen Kontaktierung eines Zentrums bzw. von einer frühzeitigen Zuweisung an ein Zentrum bezüglich der einzuschlagenden Therapie profitieren könnten, sollen identifiziert werden. Anschließend sollen derzeit laufende klinische Studien dargestellt werden, in die unsere Hodentumorpatienten rekrutiert werden können.

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