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JOURNAL ONKOLOGIE 01/2006

Der Stellenwert einer Fernmetastasenresektion beim fortgeschrittenen Urothelkarzinom

Henrik Suttmann, Jan Lehmann, Michael Stöckle, Klinik für Urologie und Kinderurologie, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg/Saar.
Die Tumorrezidivrate nach radikaler Zystektomie bei Patienten mit muskelinvasivem Urothelkarzinom der Harnblase ist nach wie vor hoch. In Abhängigkeit vom Tumorstadium überleben zwischen 20% und 90% der Patienten die ersten 5 Jahre. Während etwa 75% der Rezidive systemisch auftreten, beträgt die Rate der Lokalrezidive lediglich 25%, so dass davon auszugehen ist, dass die Mehrzahl der Patienten mit Tumorrezidiv bereits zum Zeitpunkt der Operation systemische Metastasen hat (1). Seit Einführung von M-VAC (Methotrexat, Doxorubicin, Etoposid, Cisplatin) in den 80er Jahren durch Sternberg et al. stellen Cisplatin-basierte Chemotherapieregime einen de facto-Standard zur Therapie des metastasierten Urothelkarzinoms dar (2). Trotz vieler Versuche, verbesserte Kombinationstherapien einzuführen, hat bis heute keine dieser Varianten einen Vorteil im Hinblick auf das Überleben nachweisen können (3-6). Durch die Kombination aus Gemcitabin und Cisplatin (Gem/Cis) geriet M-VAC bei vergleichbaren Überlebensdaten aber signifikant reduzierter Toxizität etwas in den Hintergrund (7). Die Gesamtansprechraten und die mediane Überlebenszeit betragen unter M-VAC bzw. Gem/Cis knapp 50% bzw. etwa 13-14 Monate (2,7). Neue systemische Therapieoptionen, insbesondere die so genannten Targettherapien, zeigen zwar in ersten klinischen Anwendungen viel versprechende Ergebnisse, ihr endgültiger Stellenwert in der Behandlung des metastasierten Urothelkarzinoms muss allerdings erst noch in prospektiv randomisierten Studien bestimmt werden (8). Das weiterhin geringe Langzeitüberleben der Patienten mit metastasiertem Urothelkarzinom macht die Evaluation zusätzlicher Therapieoptionen wie der chirurgischen Metastasenresektion erforderlich. Im Folgenden soll der Stellenwert einer chirurgischen Metastasenresektion beim Urothelkarzinom anhand bisher publizierter Daten und der historischen Entwicklung eingehend dargestellt werden.

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