Chirurgische Therapie des nicht kleinzelligen Bronchialkarzinoms
S. Eggeling, B. Passlick, Abteilung Thoraxchirurgie,Chirurgische Universitätsklinik, Universitätsklinikum Freiburg.
17. November 2005
Die chirurgische Resektion des Bronchialkarzinoms ist weiterhin die effektivste Therapiemethode in frühen Stadien der Erkrankung, wenn auch in Einzelfällen Erfolge der Strahlen- wie auch Chemotherapie beschrieben werden. Entscheidend für die Indikationsstellung zur operativen Therapie sind die prognostische, die funktionelle wie auch die anatomisch-chirurgische Operabilität. Während die funktionelle Operabilität im Rahmen eines gut definierten diagnostischen Algorithmus standardisiert bei jedem Patienten überprüft werden kann, zeigen sich hinsichtlich der prognostischen wie auch der lokal chirurgischen Operabilität wesentlich schwierigere Verhältnisse. Unbestritten besteht eine Operationsindikation in den frühen, nicht metastasierten Krankheitsstadien (UICC I und II), während im Stadium III die Chirurgie allein, kombiniert mit adjuvanten oder mit neoadjuvanten Therapieansätzen mit einer alleinigen Radiochemotherapie konkurriert. Entscheidend für die Einschätzung der prognostischen Operabilität ist das präoperative Staging, wobei hier auch in der heutigen Zeit invasiven Staging-Methoden weiterhin der Vorzug zu geben ist. Die anatomische Resektabilität lässt sich ebenfalls trotz Perfektionierung der bildgebenden Maßnahmen häufig nur intraoperativ entscheiden, wobei weitgehend akzeptiert die Infiltration von Wirbelkörpern, der Herzkammern sowie das Bestehen eines malignen Pleuraergusses als Inoperabilitätskriterien gelten. Als Standardoperation gilt die offene anatomische Lungenresektion, welche in Form einer Lobektomie, Bilobektomie, Pneumonektomie oder bronchoplastisch erweiterten Lobektomie durchgeführt werden kann. Bestandteil einer jeden onkologischen Lungenoperation ist die systematische Lymphadenektomie, welche neben dem Vorteil des akkuraten Stagings wohl auch einen eigenen therapeutischen Effekt besitzt. Die Rolle der videoassistierten Lappenresektionen bei Karzinom wie auch von atypischen- oder Segmentresektionen bei peripheren Primärtumoren (< 2 cm) werden zur Zeit kontrovers diskutiert. Bei nach onkologischen Kriterien durchgeführter Resektion sind abhängig von den Tumorstadien für die Stadien I, II sowie IIIa 5-Jahres-Überlebensraten von 75, 55 bzw. bis zu 30% erreichbar (Abb.1).
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