Behandlung des Morbus Hodgkin im Kindes- und Jugendalter
D. Körholz, R. Kluge,T. Kahn, F. Kamprad, K. Papsdorf , W. Dörffel, L. Wickmann, A. Claviez, G. Schellong, D. Hasenclever, O. Brosteanu, K. Dieckmann, R. Pötter, W. Hirsch, I. Sorge, C. Dannenberg, C. Mauz-Körholz, O. Sabri.
18. Januar 2005
Seit 1978 erfolgt die Behandlung des Morbus Hodgkin im Kindes- und Jugendalter innerhalb von kooperativen Therapieoptimierungsstudien im Rahmen der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Leukämieforschung und -behandlung im Kindesalter (DAL) bzw. später der Gesellschaft für Pädiatrische Onkologie und Hämatologie (GPOH). In der ersten Studie DAL-HD 78 erhielten alle Patienten initial 2 OPPA-Zyklen (O für Oncovin=Vincristin, Prednison, Procarbazin und Adriamycin). Bei den Patienten mit den niedrigen Stadien wurde keine weitere Chemotherapie gegeben, bei den mittleren und hohen Stadien zusätzlich 4 bis 6 COPP-Zyklen (Cyclophosphamid, Vincristin, Prednison und Procarbazin). Alle Patienten erhielten eine extended field Radiotherapie mit 36-40 Gy in den befallenen Regionen (involved field) plus randomisiert 36-40 Gy versus 18-20 Gy in den angrenzenden Feldern (1). In der Studie DAL-HD 82, wurde erstmals eine Unterteilung der Patienten in 3 Therapiegruppen vorgenommen. In der Therapiegruppe 1 (TG-1) wurden Patienten der Stadien I und IIA, in der Therapiegruppe 2 (TG-2) Patienten mit den Stadien IIB und IIIA und in der Therapiegruppe 3 (TG-3) Patienten mit einem Stadium IIIB oder IV behandelt. In der DAL-HD 82 Studie wurde außerdem das Bestrahlungsvolumen von extended field auf involved field reduziert. Darüber hinaus wurde durch eine Indikationseinschränkung in dieser Studie die Rate der Splenektomien auf 39,7% abgesenkt. Die Bestrahlungsdosen wurden in den TG-1, TG-2, TG-3 auf 35, respektive 30 und 25 Gy reduziert. Bei unzureichendem Ansprechen auf Chemotherapie wurde eine zusätzliche Boost-Dosis von 5-10 Gy appliziert. Das erkrankungsfreie Überleben (DFS) nach 3,5 Jahren betrug für TG-1: 99%, TG-2: 96% und TG-3: 87% (2). Aufgrund dieser guten Behandlungsergebnisse stand in den nachfolgenden Studien die Vermeidung von Spätfolgen im Vordergrund.
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