3D-Navigation, Einschränkung der operativen Radikalität und Erweiterung der Strahlentherapie
Diagnostik und Therapie der Axilla beim frühen MammakarzinomS. Paepke, A. Schnelzer, A. Ehlerding, J. Ettl, D. Paepke, B. Schmalfeldt, M. Kiechle, München.
05. April 2012
Der prognostische Wert des Lymphknotenstatus steht hinter der Tumorbiologie zurück: Zur Entscheidung für eine primärsystemische Chemotherapie ist die Tumorbiologie grundlegend; von sekundärer Bedeutung sind Tumorgröße und Nodalbefall. Erfordert die individuelle Therapieentscheidung die Kenntnis des Nodalstatus, ist jedoch ein Informationsverlust durch Verzicht auf die operative Diagnostik nicht akzeptabel. Sensitivere intraoperative Verfahren wie die 3D-navigierte Sentinel-Erkennung, alternative Markierungen und Nachweismethoden können zur Verbesserung der Sentinel-Diagnostik führen. Die Ergebnisse der ACOSOG Z0011-Studie relativieren die Notwendigkeit der Komplettierung der axillären Dissektion bei positiver Sentinel-Lymph-Node-Biopsy (SLNB), auch wenn methodische Schwächen die Aussagekraft limitieren. Außerdem neu zu betrachten sind lokale Kontrolle und systemische Effektivität durch eine Erweiterung des Strahlenfeldes wie in der Whelan-Studie bei nodal-positiven und/oder tumorbiologisch ungünstigeren Mammakarzinomen mit einer Verbesserung des krankheitsfreien Überlebens von 5,4%. Findet sich ein ausgeprägterer Nodalbefall mit mehr als 4 befallenen Lymphknoten, kommen dosisdichte Chemotherapieschemata und eine Ausweitung der Bestrahlungsfelder in Betracht. Die St.-Gallen-Empfehlungen und diesbezüglichen AGO-Kommentare befürworten keine Übertragung der ACOSOG Z0011-Studiendaten auf andere Mammakarzinome als cT1-2 cN0, verifiziert durch die systematische Axillasonographie. Die exakte Durchführung der SLNB und die Gesamtbetrachtung der Tumorbiologie führen zu individuellem, diagnostisch oder therapeutisch orientierten Vorgehen in der Axilla.
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