Frank Zimmermann, Sabine Schill, Ulrich Schratzenstaller, Hans Geinitz, Klinikum rechts der Isar, München.
07. Dezember 2004
Für alle funktionell operablen Patienten mit resektablen Lebermetastasen ist die Resektion der Leberfilia dann die Therapie der Wahl, wenn eine effektive Behandlung der Metastase die Lebenserwartung des Patienten oder seine Lebensqualität entscheidend beeinflussen wird (1, 2, 3, 4, 5,6). Finden sich hingegen zentral oder zwerchfellnah gelegene, technisch oder medizinisch nicht resektable Metastasen, kommen andere lokale Verfahren in Frage. In diesen Fällen existiert eine Indikation zur nicht-invasiven, hypofraktionierten stereotaktischen Radiotherapie oder Einzeitbestrahlung (Radiochirurgie), da eine kritische Schwellendosis für intrahepatische Lebergefäße oder Gallenwege nicht existiert. Durch die technischen Weiterentwicklungen bei den Lagerungssystemen sowie den Einsatz moderner Schnittbildverfahren im Rahmen der Bestrahlungsplanung können Gesamtdosen von mehr als 60 Gy mit 1 bis 5 Fraktionen zielgenau appliziert werden. Hierdurch konnten in klinischen Studien hohe Raten an lang anhaltenden lokalen Tumorkontrollen erzielt werden. Werden gleichzeitig eine großvolumige Belastung der Leber mit mehr als 15 Gy und eine Gesamtdosis von 20 Gy in Dünn-, Dickdarm oder Magen nicht überschritten, so liegt das Risiko behandlungsbedürftiger Nebenwirkungen (> CTC °II) unter 5 %. Die Größe der Lebermetastase an sich stellt keine Kontrainidkation zur stereotaktischen Radiotherapie dar. Die größte, von uns behandelte Metastase betrug fast 300 ccm (größter Durchmesser 8,5 cm) und konnte dauerhaft kontrolliert werden. Zurückhaltend sollte die Indikation dann gestellt werden, wenn extrahepatisch keine Tumorkontrolle erzielt werden kann und effektive systemische Therapien nicht mehr zur Verfügung stehen. In diesen Fällen ist von einer raschen extrahepatischen Progression der Grunderkrankung auszugehen, so dass eine aufwendige Therapie im Bereich der Leber nicht sinnvoll ist.
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