Stellenwert der Chirurgie im Hinblick auf Spätfunktionalität
Multimodale Therapieansätze bei Kopf-Hals-Tumoren:A. Dietz, Klinik und Poliklinik für Hals-, Nasen-, Ohrenheilkunde/Plastische Operationen, Universität Leipzig.
Die jüngsten internationalen Bemühungen in der Verbesserung der Therapieergebnisse bei den Kopf-Hals-Tumoren haben den Blick auf die mehr funktionell orientierte Outcome-Betrachtung geschärft. Dies ist Folge verschiedener propagierter Therapieansätze, die maßgeblich das Überleben ohne relevante Berücksichtigung der späten Schluck- und Stimmqualität nach multimodalen Therapieoptionen bewerteten. Dies führte teilweise zu Empfehlungen, wie beispielsweise der „ASCO recommendation 2006“ (1), die zwischenzeitlich stark kritisiert wurde, da hier die 3-Jahres-Ergebnisse der RTOG-91-11-Studie überbewertet wurden. Ohne relevante Beachtung der Kehlkopffunktion wurde lediglich der Aspekt des Organerhalts in den Vordergrund gestellt, der eine vermeintliche Überlegenheit der Platin-basierten simultanen Radiochemotherapie propagierte und damit zum Goldstandard der Alternative zur operativen Kehlkopfentfernung erhoben wurde. Die 5-Jahres-Ergebnisse der RTOG 91-11 geben heute den Induktionsprotokollen mit deutlich geringerer Spättoxizität und tumorunabhängiger Spätmortalität Recht, wurden aber bislang von der ASCO in der Empfehlung nicht aktualisiert. Führende Autoren wie J.L. Lefebvre, A. Forastiere, G. Wolf, K. Ang gehen mittlerweile auf Distanz zur unkritischen Empfehlung der Platin-basierten simultanen Radiochemotherapie für den Larynxorganerhalt bei resektablen Kopf-Hals-Tumoren (2). Es steht außer Frage, dass die primäre simultane Platin-basierte Radiochemotherapie für nicht resektable Tumoren als unstrittiger Standard anerkannt ist. Der folgende Artikel soll den Blick auf die funktionelle Abwägung von Therapieprotokollen schärfen und damit eine differenziertere Betrachtung auf das heute zur Verfügung stehende Therapiespektrum bei den Kopf-Hals-Tumoren (hier ausschließlich Plattenepithelkarzinome) erlauben.
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