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JOURNAL ONKOLOGIE 07/2012

Prognoseabschätzung und Einfluss des Immunsystems auf die Tumorentstehung

Aktuelle Forschungsansätze bei Darmkrebs

A. Holtorf, L. Kistner, U. Nitsche, C. Ochs, C. Späth, M. Maak, K.P. Janssen, Chirurgische Klinik und Poliklinik, Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München.

Krebserkrankungen des Dickdarms und des Mastdarms (Kolon und Rektum) zählen in Deutschland zu den häufigsten Tumorarten, für das Jahr 2012 werden etwa 70.000 Neuerkrankungen prognostiziert (Robert-Koch-Institut). Der Krankheitsverlauf hängt stark vom Tumorstadium ab, das bei der Diagnose vorliegt. Bei einer lokal begrenzten Erkrankung kann der Krebs durch einen chirurgischen Eingriff in der Regel komplett entfernt werden, die 5-Jahres-Überlebensrate liegt bei 70-90%. Falls sich die Krebszellen aber bereits in lokale Lymphknoten oder andere Organe wie die Leber ausgebreitet haben (Metastasierung), sinkt das 5-Jahres-Überleben trotz multimodaler Therapien auf unter 15%. Zudem kann der Krankheitsverlauf selbst innerhalb eines definierten Tumorstadiums von Patient zu Patient stark abweichen. Unsere Arbeitsgruppe beschäftigt sich seit dem Jahr 2004 mit der Erforschung der veränderten molekularen Signalwege, die dem Darmkrebs und seinen unterschiedlichen Verlaufsformen zugrunde liegen. Ziel der Forschungsarbeiten, die an klinischen Proben, sowie an genetisch definierten Mausmodellen durchgeführt werden, ist es, durch ein vertieftes Verständnis der Erkrankung zu neuartigen und spezifischen Tumortherapien zu gelangen. Zudem sollen die Befunde eine molekulare Risikoabschätzung ermöglichen, um für jeden Patienten die auf ihn zugeschnittene „personalisierte“ Therapieform zu finden. Zwei Aspekte stehen hier im Mittelpunkt: zum einen die Rolle des Immunsystems, das sowohl tumorfördend als auch tumorhemmend wirken kann und zum anderen die individualisierte Prognoseerstellung. Der zweite Aspekt konzentriert sich auf Patienten mit lokal fortgeschrittener Erkrankung, die keine Metastasen aufweisen (Stadium II, UICC/AJCC). Diese Patienten sollten nach einer den Tumor entfernenden Operation geheilt sein, dennoch erleiden etwa 10-30% der Patienten einen Rückfall. Gegenwärtig existieren keine verlässlichen klinischen Parameter, die es erlauben würden, die Risikopatienten zuverlässig zu identifizieren. Daher arbeiten wir an der Identifizierung neuer molekularer Marker, die ein erhöhtes Rückfallrisiko für Kolonkarzinompatienten indizieren könnten.

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