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JOURNAL ONKOLOGIE 06/2015

Fortgeschrittene testikuläre Keimzelltumoren: Postchemotherapeutische Residualtumorresektion

A. Heidenreich, D. Pfister, Klinik für Urologie, Uniklinik RWTH Aachen.

Die postchemotherapeutische Residualtumorresektion (PC-RTR) nach systemischer Chemotherapie fortgeschrittener testikulärer Keimzelltumoren (KZT) stellt einen integralen Bestandteil der multimodalen Therapie mit kurativer Intention dar, nachdem bei ca. 15% und 40% der Patienten mit vitalem Karzinom oder maturen Teratom in den Residuen gerechnet werden muss (1, 2). Bei Patienten mit nicht-seminomatösen Keimzelltumoren (NSKZT) ist die PC-RTR, entsprechend der aktuellen Leitlinien, derzeit bei allen Patienten mit sichtbaren Residuen, normalisierten oder in einem Plateau befindlichen Tumormarkern indiziert (2). Bei Patienten mit Residuen < 1 cm wird die aktuelle Therapiestrategie durchaus kontrovers diskutiert (3-6). Die Rationale für eine PC-RTR liegt in dem Risiko von ca. 25% für das Vorliegen von maturem Teratom und der Disposition der Teratomherde für langsames, progredientes Wachstum, maligner Transformation und dem späten Rezidivrisiko (7). Residuelle Läsionen mit vitalem Karzinom reflektieren unabhängig von ihrer Größe eine intrinsische bzw. extrinsische Chemorefraktärität, so dass diese Läsionen bei nicht durchgeführter Resektion auf jeden Fall einen progredienten Verlauf aufweisen werden. Patienten mit einer kompletten Remission aller metastatischen Residuen und normalisierten Tumormarkern benötigen keine PC-RTR, da das Rezidivrisiko unter aktiver Surveillance nur mit ca. 3-5% anzugeben ist (8). Bei Patienten mit einem Residualtumor eines fortgeschrittenen Seminoms ist eine PC-RTR nur dann indiziert, wenn die Residuen eine Größe von > 3 cm aufweisen und zudem im FDG-PET/CT eine positive Aktivität darstellbar ist. Alle anderen Befunde sollten lediglich im Rahmen der Tumornachsorge kontrolliert werden (2).

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