Chirurgische Standards bei der Behandlung des Magenkarzinoms
Paul M. Schneider, Klinik für Viszeral- und Transplantationschirurgie, Universitätsspital Zürich, Zürich, Schweiz.
30. Oktober 2006
Das entscheidende Prinzip bei der Behandlung des Magenkarzinoms besteht in der Durchführung einer R0-Resektion, wobei zum Erreichen dieses Ziels die totale Magenentfernung nicht für alle Patienten erforderlich ist. Das Ausmaß der Lymphknotendissektion (D0- bis D4-Lymphadenektomie) war und ist Gegenstand von prospektiven Beobachtungsstudien sowie randomisierten Studien, wobei die D2-Lymphadenektomie (D2-LAD) zwar keinen Gesamtüberlebensvorteil, sehr wahrscheinlich aber doch einen Vorteil für bestimmte Subgruppen aufweist. Andererseits hat das extreme Gegenteil einer defensiven „No Lymphadenektomie“ (D0-LAD) zu der bekannt schlechten Ergebnisqualität an manchen US-amerikanischen Instituten geführt. Eine aktuelle Entwicklung besteht in der Konvergenz von minimal-invasiver Chirurgie, insbesondere der laparoskopischen Wedge Resektion (L-WR) und der laparoskopisch-assistierten distalen Gastrektomie (LADG) und dem Sentinel Node-Konzept (SN) mit den Vorteilen der größtmöglichen Organerhaltung, weniger Schmerzen, schnellerer Erholung und kürzerem Hospitalaufenthalt. Die Bedeutung der Expertise der Institution (High Volume Hospital) und des einzelnen Chirurgen (High Volume Chirurg) hinsichtlich einer Verbesserung der Mortalität und des Langzeitüberlebens gilt beim Magenkarzinom als gesichert und stellt neue Herausforderungen an die flächendeckende Versorgungsstruktur. Obgleich nicht Gegenstand der Betrachtungen haben sich insbesondere neoadjuvante Therapieprinzipien ihren Platz bei der Behandlung des lokal-fortgeschrittenen, nicht systemisch metastasierten Magenkarzinoms erworben und sind aus dem multimodalen und multidisziplinären Behandlungsspektrum nicht mehr wegzudenken.
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