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Sonnensünden kommen erst nach Jahrzehnten ans Tageslicht

Sonnensünden kommen erst nach Jahrzehnten ans Tageslicht
© Peter Atkins / Fotolia.com
Die moderne Krebsmedizin hat bei der Behandlung von Tumorerkrankungen in den letzten Jahren beachtliche Erfolge erzielt. Das gilt insbesondere auch für Hautkrebs, der durch ein Übermaß an UV-Strahlung ausgelöst wird. Die Hautkrebszahlen steigen. Auch das Dresdner Hauttumorzentrum am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) verzeichnet kontinuierlich mehr Hautkrebspatienten – darunter viele Patienten mit fortgeschrittenen Hauttumoren. Bereits die Frühlingssonne kann eine für die Haut schädigende Kraft entfalten. Sonnenschutz ist deshalb auch zu dieser Jahreszeit dringend geboten. Liegt eine Hautkrebserkrankung vor, bietet das Dresdner Tumorzentrum eine Behandlung auf dem neuesten Stand der Forschung und eine besonders intensive Beratung an. Wissenschaftler des Hauttumorzentrums und des Zentrums für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung der TU Dresden forschen zudem an einer besseren Versorgung von Hautkrebspatienten in Ostsachsen.
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Hautkrebs ist auf dem Vormarsch: Gut 230.000 Menschen erkranken in Deutschland pro Jahr neu an dieser Krankheit, rund 20.000 von ihnen an der besonders gefährlichen Form des malignen Melanoms, dem so genannten schwarzen Hautkrebs. Am Dresdner Hauttumorzentrum wurden 2018 insgesamt 1.331 Hautkrebs-Neuerkrankungen diagnostiziert, darunter 225 Fälle von schwarzem Hautkrebs. 2014 waren es noch 1.024 Neuerkrankungen und 147 Fälle von schwarzem Hautkrebs. Eine entscheidende Ursache sind häufige Sonnenbrände in der Kindheit und Jugend. Sie erhöhen das Risiko, viele Jahre später an einem Melanom zu erkranken, um ein Vielfaches. Aber auch Erwachsene, die sich nicht vor intensivem Sonnenlicht schützen, oder häufige Besuche von Solarien erhöhen das Krebsrisiko erheblich. Das sich in den vergangenen Jahrzehnten verändernde Freizeitverhalten im Freien schlägt sich auch in den Krebsstatistiken nieder: Die Zahl der Neuerkrankungen verdoppelt sich alle zehn bis 15 Jahre. „Vorbeugung und Früherkennung ist das A und O. Raus aus der Mittagssonne, schützende Kleidung vor allem bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen – solche eigentlich einfachen Regeln können die Hautkrebszahlen deutlich senken. Wichtig ist es auch, die Haut ab dem 35. Lebensjahr alle zwei Jahre im Rahmen der empfohlenen Hautkrebs-Screenings vom Arzt untersuchen zu lassen“, sagt Prof. Friedegund Meier, Leiterin des Hauttumorzentrums am Nationalen Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) und Oberärztin an der Klinik für Dermatologie des Universitätsklinikums Dresden.
 
Um bereits die Jüngsten an das richtige Sonnenschutzverhalten heranzuführen, hat das Präventionszentrum des NCT/UCC ein Sonnenschutzprojekt für Kitas entwickelt. Hauptfigur des Projekts ist der SonnenschutzClown Zitzewitz, der beim Sonnenschutz einiges durcheinanderbringt und das schützende Wissen mit viel Spaß vermittelt. Bereits mehr als 1.400 Kindertagesstätten deutschlandweit haben das kostenfreie Projektpaket bestellt. Das Projekt ist Teil der Kampagne "Clever in Sonne und Schatten", in Kooperation mit der Deutschen Krebshilfe, der Arbeitsgemeinschaft Dermatologische Prävention e.V. und der Universität zu Köln/Uniklinik Köln.
 
Hohe Behandlungsqualität auf dem neuesten Wissensstand
 Je früher eine Hautkrebserkrankung erkannt wird, desto besser lässt sie sich behandeln. Auch bei fortgeschrittenen Erkrankungen haben sich die Therapiemöglichkeiten in den letzten Jahren deutlich verbessert. „Dank neuer zielgerichteter Medikamente und Immuntherapien überleben 40 bis 50 Prozent der Patienten mit metastasiertem Melanom heute einen Zeitraum von fünf Jahren und länger. Vor 2011 lag dieser Anteil bei etwa 15 Prozent. Wichtig ist es hierbei, dass die Patienten disziplinenübergreifend und mit den neuesten Methoden behandelt werden“, sagt Prof. Stefan Beissert, Direktor der Klinik für Dermatologie des Universitätsklinikums Dresden.
 
Eine solch qualitativ hochwertige Behandlung erhalten Patienten am Dresdner Hauttumorzentrum, das durch die Deutsche Krebsgesellschaft zertifiziert ist. Das Gütesiegel gewährleistet eine standardisierte, leitliniengerechte und fachübergreifende Diagnostik, Behandlung und Nachsorge nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen. In regelmäßigen Ärztekonferenzen, so genannten Tumorboards, besprechen Spezialisten aller für die Erkrankung des jeweiligen Patienten notwendigen Fachdisziplinen jeden einzelnen Fall und legen gemeinsam einen individuell abgestimmten Therapieplan nach dem derzeitigen Stand der Wissenschaft fest. Für Patienten, bei denen innovative Therapien infrage kommen, bietet das Zentrum die Behandlung innerhalb von nationalen und internationalen klinischen Studien an.
 
Maßgeschneiderte Therapie und umfassende Information für Patienten
 Junge Krebspatienten und Patienten mit sehr seltenen Krebserkrankungen haben im Rahmen des NCT-MASTER-Programms die Möglichkeit, das Erbgut ihres Tumors umfangreich analysieren zu lassen. Auf dieser Basis suchen fächerübergreifende spezialisierte Expertengremien anschließend nach einer maßgeschneiderten Therapie. „Bei vielen Patienten können wir hierdurch bemerkenswerte Erfolge erzielen“, sagt Prof. Hanno Glimm, Mitglied im Geschäftsführenden Direktorium des NCT/UCC Dresden und Leiter der Abteilung Translationale Medizinische Onkologie.
 
Ein besonderes Augenmerk des Zentrums gilt zudem der Kommunikation mit den Patienten und Angehörigen: „Wir nehmen uns Zeit für Aufklärungsgespräche bei der Erstdiagnose, für Gespräche über Befunde, Behandlungsmöglichkeiten, mögliche Nebenwirkungen und für Gespräche mit dem Patienten und der Familie in der Palliativsituation, wenn keine Heilung mehr möglich erscheint“, sagt Prof. Meier, die als Sprecherin der „Nationalen Versorgungskonferenz Hautkrebs“ im Bereich Patienteninformation fungiert.
 
Schonende Diagnose bei Hautkrebsverdacht dank Lasermikroskop
 Dank einer großzügigen Spende kann die Klinik für Dermatologie des Dresdner Uniklinikums ihren Patienten im Fall des Verdachts auf Hautkrebs eine schonende Untersuchung ihrer Haut anbieten. Den Kauf des neuen Geräts ermöglichte Jürgen Preiss-Daimler. Als einer der erfolgreichsten Unternehmer Ostdeutschlands mit Sitz in Grumbach bei Dresden unterstützt er bereits seit sechs Jahren die Hochschulmedizin Dresden und stellte allein für das spezielle Laser-Mikroskop über die von ihm und seiner Ehefrau Beatrix Preiss-Daimler gegründete Stiftung „Medical Equipment and Research“ einen knapp sechsstelligen Betrag zur Verfügung. Mit der konfokalen Laserscanmikroskopie lässt sich schnell und direkt feststellen, ob Hautkrebs vorliegt und um welche Krebsart es sich handelt. Die oft schmerzhafte Entnahme von Gewebe zum Stellen einer Diagnose (Biopsie) ist somit in vielen Fällen nicht mehr erforderlich. Das Ergebnis liegt in der Regel sofort vor.
 
Forschung zu regionaler Versorgung und Hirnmetastasen
 In einem gemeinsamen Forschungsprojekt untersuchen Wissenschaftler und Ärzte des Dresdner Hauttumorzentrums gemeinsam mit ihren Kollegen vom Zentrum für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung der TU Dresden, wie sich die Versorgungssituation von Melanompatienten in Ostsachsen generell verbessern lässt. „Wir erarbeiten aktuell die Grundlagen für ein sektorenübergreifendes Versorgungsnetzwerk in Ostsachsen. Hierbei spielt die enge Zusammenarbeit von niedergelassenen Ärzten und Klinikärzten der Dermatologie, Onkologie und Psychoonkologie eine wichtige Rolle, ebenso wie der schnelle und sichere Austausch von Patienteninformationen. Ein Ziel ist es, dass alle Patienten auch bei einer längerfristigen Therapie wohnortnah optimal versorgt werden können“, so Prof. Jochen Schmitt, Direktor des Zentrums für Evidenzbasierte Gesundheitsversorgung.
 
Ein weiterer Forschungsschwerpunkt am Dresdner Hauttumorzentrum ist die Erforschung von Hirnmetastasen, die als Absiedelungen des schwarzen Hautkrebs auftreten können: „Hirnmetastasen entwickeln besondere Resistenzmechanismen, durch die sie für medikamentöse Therapien unangreifbar werden. Wir arbeiten durch die vergleichende Analyse von Metastasen innerhalb und außerhalb des Gehirns daran, diese speziellen Resistenzmechanismen zu entschlüsseln und zu überwinden“, erklärt Prof. Meier.

Nationales Centrum für Tumorerkrankungen Dresden (NCT/UCC) und Universitätsklinikum Carl Gustav Carus Dresden


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