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JOURNAL ONKOLOGIE 08/2012

Stadiengerechte Therapie des Keimzelltumors des Mannes

A. Lorch, Klinik für Urologie, Klinikum der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.

Keimzelltumoren bleiben auch 2012 die häufigste Tumorerkrankung des Mannes im Alter zwischen 20 und 45 Jahren. Die Inzidenz ist steigend. Die konsequente Anwendung stadiengerecht durchgeführter Therapiekonzepte hat jedoch zu einer Heilungsrate von etwa 88% über alle Tumorstadien hinweg geführt. Dabei sind der Einsatz von Chirurgie, Strahlentherapie und Chemotherapie, die Auswahl der erforderlichen Medikamente sowie die Art und Dauer ihrer Anwendung durch internationale Konsensusempfehlungen genau festgelegt. Diese orientieren sich an der Histologie, am jeweiligen Tumorstadium und am Vorhandensein bekannter und gut untersuchter Risikofaktoren. Diese strikten Vorgaben sollen sicherstellen, dass für jeden Patienten die optimale Heilungschance mit der für ihn am wenigsten belastenden Therapie erzielt wird. In der Primärtherapie früher und lokal begrenzter Tumorstadien bedeutet dies eine sorgfältige Abwägung zwischen den Nebenwirkungen einer oft nur adjuvanten Therapie und der zu erwartenden Rezidivgefahr. Für die weiter fortgeschrittenen metastasierten Tumorstadien bedeutet dies die Entscheidung einer optimalen Sequenz von Chemotherapie, Operation oder Bestrahlung. Eine besondere Herausforderung stellen Therapieentscheidungen bei den seltenen Rezidiven nach primärer Chemotherapie dar. In diesem klinischen Kontext ist eine an Prognosefaktoren orientierte, risikoadaptierte Vorgehensweise von besonderer Bedeutung. Auch hier muss die höhere Rate an Therapieversagen gegenüber den meist toxischeren Therapiekonzepten sorgfältig abgewogen werden. Die Vernachlässigung anerkannter Therapiestandards in der Behandlung von Patienten mit Keimzelltumoren führt sowohl in der Primär- als auch in der Rezidivtherapie zu einer höheren Rate an Therapieversagen mit der Notwendigkeit von Folgetherapien oder oft sogar auch zum Tod eines Patienten. Noch immer sterben in Deutschland Patienten an Keimzelltumoren, ohne dass sie jemals eine Chance auf eine adäquat durchgeführte Therapie hatten.

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