Pro: Neoadjuvante/perioperative Therapie beim Magenkarzinom
Stefan P. Mönig, Arnulf H. Hölscher, Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral- und Tumorchirurgie der Universität zu Köln
Die Chirurgie ist beim lokoregionär begrenzten Magenkarzinom zweifelsfrei die Therapie der ersten Wahl, um die größtmögliche Wahrscheinlichkeit für ein Langzeitüberleben zu ermöglichen. Allerdings hat sich die Langzeitprognose der Patienten trotz verbesserter und standardisierter chirurgischer Vorgehensweisen und einer Reduktion der perioperativen Todesfälle nur für Patientensubgruppen verbessert [1,2]. Die Prognose chirurgisch therapierter Patienten wird durch verschiedene Faktoren limitiert. So ist eine Residualtumor-freie Resektion (R0-Resektion) in lokal fortgeschrittenen Tumorstadien in der Mehrzahl der Studien in weniger als 70% der Fälle möglich [1]. Neben den lokoregionären Rezidiven limitieren vor allem die im weiteren Verlauf nach chirurgischer Therapie auftretenden Fernmetastasen die Langzeitprognose der Patienten. Hinzu kommt, dass nach Gastrektomie die Letalität flächendeckend über 5% liegt und bessere Ergebnisse nur in hoch spezialisierten Zentren erreicht werden können [3]. Somit werden aktuell durch die alleinige chirurgische Therapie in lokal fortgeschrittenen Tumorstadien keine optimalen Ergebnisse erreicht. Es werden daher zusätzliche Therapiemodalitäten benötigt, um die Gesamtprognose der Patienten zu verbessern. Eine Erweiterung der chirurgischen Radikalität (multiviszerale Resektionen, paraaortale Lymphadenektomie, etc.) führt nicht zu einer Verbesserung der Langzeitprognose, sondern erhöht lediglich die Komplikations- und Letalitätsraten [4]. Aus diesem Grund versuchen die meisten Arbeitsgruppen, die Prognose mit einer Chemo- oder Radiochemotherapie in einem neoadjuvanten und/oder adjuvanten Behandlungskonzept zu verbessern.
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