Körperliche Aktivität als integrale Therapie bei der Versorgung von Brustkrebspatientinnen
Heike Kähnert, Anne-Kathrin Exner, Institut für Rehabilitationsforschung, Norderney, Abteilung Bad Salzuflen, Birgit Leibbrand, Ärztliche Direktorin Salzetalklinik, Bad Salzuflen.
22. April 2010
Körperliche Aktivität und Sport nehmen bei der Bewältigung von Krebserkrankungen einen hohen Stellenwert ein. Ein körperlich aktiver Lebensstil kann primärpräventiv wirksam sein und das Risiko senken, postmenopausal an Brustkrebs zu erkranken. Sport und Bewegung können aber auch zahlreichen Auswirkungen der Erkrankung sowie Nebenwirkungen der Brustkrebstherapie entgegenwirken wie Bewegungseinschränkungen im Arm-Schulter-Bereich, Schmerzen, Fatigue sowie ängstliche und depressive Verstimmungen (Sekundär-/ Tertiärprävention). Bewegungs- und Sportübungen sollten bereits während der Primärtherapie beginnen. Diesen Erkenntnissen zum Trotz wird den Patientinnen weiterhin Schonung und körperliche Ruhe verordnet. Einerseits aus der Vorstellung heraus, dass Überanstrengungen zu Komplikationen im Heilungsprozess führen können und andererseits aus Unwissenheit über die Auswirkungen spezifischer Sportarten. Gerade bei Brustkrebspatientinnen werden Sportarten, die mit erhöhter Muskelarbeit im Oberkörper einhergehen, wie z.B. der Stockeinsatz beim Nordic Walking, nicht empfohlen, aufgrund der Gefahr einer Armlymphödementwicklung. Im Rahmen der Nordic Walking Studie wurden die Auswirkungen von Nordic Walking und Walking untersucht. Es konnte hierzu belegt werden, dass weder Nordic Walking noch Walking die Ausbildung eines sekundären Armlymphödems fördern. Zudem führen beide Ausdauertrainingsarten zu einer verbesserten Schulterbeweglichkeit und einem reduzierten Schmerzempfinden im Oberkörper. Eine wesentliche Zukunftsaufgabe wird es sein, die positive Einstellung von Krebspatienten zu mehr körperlicher Aktivität zu fördern und Sport- und Bewegungsangebote während der gesamten onkologischen Versorgung zur Verfügung zu stellen.
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