Peter Liebisch, Universitätsklinikum Ulm.
31. März 2008
Das multiple Myelom ist eine biologisch und klinisch sehr heterogene häma-tologische Neoplasie. Das Spektrum der Erkrankung reicht von einer asymptomatischen, nicht behandlungs-pflichtigen Variante (indolentes Myelom) bis hin zu äußerst aggressiven Formen mit leukämischer Ausschwemmung von Plasmazellen oder extramedullären Tumormanifestationen. Entsprechend variabel ist die Überlebenszeit von Patienten mit multiplem Myelom, die wenige Monate bis viele Jahre betragen kann. In den letzten Jahren hat sich das Spektrum therapeutischer Optionen (konventionelle Chemotherapie, Hochdosistherapie mit autologer Stammzelltransplantation, allogene Stammzelltransplantation) durch die Entwicklung neuer Substanzen (Thalidomid, Bortezomib, Lenalidomid) enorm erweitert. Vor dem Hintergrund der Heterogenität der Erkrankung einerseits und der wachsenden Zahl verfügbarer Behandlungsansätze andererseits gewinnen Prognosefaktoren zunehmend an Bedeutung. Von besonderem Interesse sind hierbei genetische Marker, deren Nachweis spezifische Therapieansätze implizieren könnte. Exemplarisch seien hier in klinischer Entwicklung befindliche Inhibitoren der FGFR3-Rezeptor-Tyrosinkinase bei Patienten mit Translokation t(4;14)(p16.3;q32) genannt. Ziel der Evaluation prognostischer und prädiktiver Faktoren ist eine risikoadaptierte Behandlung von Patienten mit multiplem Myelom. Idealerweise sind die hierbei untersuchten Marker einfach und kostengünstig zu bestimmen, gut verfügbar und reliabel. In dieser Arbeit soll die Wertigkeit klinischer, laborchemischer und genetischer Prognosefaktoren besprochen werden. Da in der Vergangenheit eine nahezu unüberschaubare Anzahl von Markern im Hinblick auf ihre prognostische Relevanz hin überprüft wurde, fokussiert diese Übersicht auf die derzeit gebräuchlichsten und aussagekräftigsten Prognosefaktoren.
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