Neue spezifische Therapieansätze beim metastasierten Nierenzellkarzinom
Michael Staehler und Michael Siebels, Urologische Universitätsklinik, Klinikum Großhadern, Ludwig Maximilians Universität, München
22. Mai 2005
Nierenzellkarzinome stellen mit etwa 3% aller adulten, malignen Tumore eine eher seltene Tumorentität dar. In Europa sind im Jahr 2002 circa 85.000 Neuerkrankungen bekannt geworden, wobei eine jährliche Zuwachsrate von 2,5% zu verzeichnen ist (1, 2). Ungefähr 20-30% der Patienten haben bereits bei Diagnosestellung eine metastasierte oder weit fortgeschrittene Erkrankung. Weitere 20-40% entwickeln im weiteren Verlauf Metastasen, obwohl die Patienten initial ein lokalisiertes Tumorstadium aufwiesen (3). Metastasierte Tumorstadien haben dabei eine sehr schlechte Prognose (mittlere Überlebenszeit 6-12 Monate), die sich in einer 5-Jahres-Überlebensrate < 10% widerspiegelt (4-6). Die schlechte Prognose ist unter anderem mit einer zunehmenden Vaskularisierung und Expression angiogenesefördernder Faktoren des Nierenzellkarzinoms vergesellschaftet (7-9). Zusammenfassend versterben etwa 40% aller Patienten an ihrem Tumorleiden. Bisherige etablierte Therapien (z.B. Zytokin-basierte Immuntherapien) führen beim metastasierten Nierenzellkarzinom in den seltensten Fällen zu Heilungen, so dass ein dringender Bedarf an therapeutischen Neuentwicklungen besteht. In den letzten Jahren ist dabei insbesondere die Neoangiogenese in den Mittelpunkt gerückt. Aber auch ein wachsendes Verständnis der Tumorbiologie des Nierenzellkarzinoms mit der Identifizierung für die Tumorentwicklung wichtiger Zellstoffwechselschritte führte zur Entwicklung neuer, spezifisch wirkender Substanzen, die im Folgenden erläutert werden sollen.
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