Multimodale Therapie bei Lebermetastasen kolorektaler Karzinome
Florian Lordick und Manfred Stangl, Klinikum rechts der Isar, Technische Universität München.
07. Dezember 2004
Seit in den vergangenen Jahren an tumorchirurgischen Zentren gezeigt wurde, dass Patienten mit hepatisch metastasierten kolorektalen Karzinomen nach Leberresektionen in bis zu einem Drittel der Fälle ein Langzeitüberleben erreichen können (1), wird der Metastasenchirurgie zurecht neue Aufmerksamkeit geschenkt. Diese Entwicklung erhielt zusätzliche Unterstützung durch die Tatsache, dass auch Patienten mit initial nicht resektablen Metastasen oder prognostisch ungünstigen Merkmalen nach wirksamer systemischer Chemotherapie in eine prognostisch deutlich günstigere Ausgangssituation gebracht werden können, die eine sekundäre Leberresektion zulässt (2). Zwei wichtige Feststellungen sollten vorab getroffen werden: Erstens dürfen die günstigen Ergebnisse bei den kolorektalen Tumoren nicht kritiklos auf andere Tumorentitäten übertragen werden. Es gibt bislang für weitere epidemiologisch bedeutsame Tumorerkrankungen wie die der Lunge oder der weiblichen Brust keine Anhaltspunkte dafür, dass die Resektion von Lebermetastasen zu einer Verbesserung der Prognose führt. Zweitens sollten auch beim kolorektalen Karzinom trotz der günstigen Ergebnisse hochspezialisierter Zentren die kurativen Möglichkeiten der Metastasenchirurgie nicht überschätzt werden. Über die optimalen Selektionskriterien für eine Leberresektion besteht in Ermangelung großer, multizentrisch erhobener Studiendaten noch kein breiter Konsens. Im Nachfolgenden werden Aspekte diskutiert, die bei geplanter Leberresektion Beachtung finden sollten. Der Stellenwert und die Indikation zur (neo-) adjuvanten systemischen Therapie werden erörtert. Schließlich werden die neuen Möglichkeiten einer systemischen Induktionstherapie mit sekundärer Metastasenresektion dargestellt.
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